22 --K- schiffte es sich bei Ober-Fallheim zwischen Ulm und Günzbnrg ein und langte am 16. Juni wohlbehalten in Krems an. Aber auch hier war seines Bleibens nicht; es kam nach Mähren in Garnison, wurde aber bald wieder berufen, an einem großen geschichtlichen Ereignisse theilzunehmen. Im Jahre 1772 war nämlich ein großer Theil des Königreiches Polen zwischen Österreich, Preußen und Russland getheilt worden, und es handelte sich darum, Galizien, die neue Erwerbung, zu besetzen. Die Deutschmeister waren die ersten kaiserlichen Truppen, die das neu gewonnene Land betraten und hier die Fahnen Öster reichs entfalteten. Ein Bataillon des Regimentes Hoch- und Deutschmeister überschritt unter dem Commando des Majors Baron Truchsess die Grenze. Auf dem Marsche durch das Land hatte das Bataillon viel durch das schlechte Wetter zu leiden. Erst in den Quartieren, die den Soldaten in Tarnow und anderen Orten angewiesen wurden, erholten sie sich. Dazu trug viel die freundliche Haltung der Bevölkerung bei, welche die öster reichischen Truppen überall zuvorkommend und gastlich empfieng. So waren die Deutschmeister in der kurzen Frist von etwas mehr als einem Jahre von Belgien bis Galizien, von den Ardennen bis an die Karpathen, vom Rhein und von der Donau bis zur Weichsel und an den Dunajec gekommen. Das Regiment in den letzten Regierungsjahren -er Kaiserin Maria Theresia. Nach der Rückkehr aus Belgien bezogen die Deutschmeister die Standquartiere in verschiedenen Orten Galiziens, Mährens und Niederösterreichs. Abtheilungen des Regimentes waren in Olmütz, Mbs, Bruck a. d. Leitha, Neustadt, St. Pölten, Wilhelmsburg, Tulln, Herzogenburg. Vom 15. Juli bis