Phot. Kilophot, Wien. 304 0000 0000000000000000 0-00 0 00oocooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooocooo ober einzelne Patrouillen bie Hänge entlang. In Baracken biwakieren bie Truppen, benen mangelhafte unb wenig zahlreiche Ortschaften im Gebirge keine aus- retchenbe Unterkunft gewähren. Unter militärischer Aufsicht arbeiten starke Kolonnen von Lanbeseinwohnern an notbürftiger Ausbesserung ber Wege unb Paßstraßen; eine fast vergebliche Arbeit, wenn bie Mittagssonne bie ausgefahrenen Gleise unb- tiefen Wagenspuren in Schneeschlamm unb tiefe Wasserlöcher verwanbelt. Zer¬ störte Gehöfte, wenige schwarze, aus ber Schneebecke ragenbe Trümmer unb Mauerreste bezeichnen bie Stätten ehemaliger Gebirgsbörfer. Für bie aus ber Feuerlinie in bie Felblazarette abgeschobenen Ver- wunbeten unb für bie Kolonnen unb Trains sinb an Teilstrecken ber Paßstraßen behelfsmäßig Erfrischungs¬ stationen in Baracken errichtet worben. Unter benkbar schwierigsten Verhältnissen vollziehen sich bie Kolonnen¬ bewegungen hinter ber Front: eine Riesenarbeit, zu beren Bewältigung nur eisernes Pflichtbewußtsein fähig ist. Hier im Hochgebirge leisten bie Kolonnen mit ihren erschöpften Pferben in Eis unb Schnee Taten stillen, aber besto einbrucksvolleren Helbentums." Von biesen gewaltigen Mühen entwirft ber Bericht noch weiter ein anschauliches Bilb: „In enblosem Zuge arbeitet sich hier mit Pferbe- unb Menschenkraft eine Munitionskolonne auf Schlitten zur Paßhöhe hinauf. Die schwerfälligen Fahrzeuge einer geleerten Ver¬ pflegungskolonne begegnen ihr auf berrt Marsch tal¬ abwärts. Schwere Bremsschuhe verhinbern nur mit Mühe bas Abgleiten ber Wagen auf ben schmalen, glatten Serpentinen bes Weges. Kraftwagen ber höheren Befehlshaber kriechen mühsam bergauf unb winben sich zwischen ben Fahrzeugen hinburch. Hier hilft ein Trupp zurückgeführter russischer Gefangener einen an steilem Absturz im Schnee festgefahrenen Kraftwagen befreien. Am stahlblauen Winterhimmel kehren ratternb zwei Flugzeuge von ber Erkunbung ber russischen Stellungen zurück. Die abgeworfenen Photo¬ graphien zeigen beutlich erkennbar bie feinblichen Schützengräben unb Truppenansammlungen auf ber ab- gebilbeten Schneefläche als schwarze Linien unb Rechtecke. Ein eiserner Wille nur scheint hier auf biesen ver¬ schneiten Gebirgsstraßen ber Karpathen zu herrschen, nämlich ber, ben broben kämpfenben Kameraben unter allen Umstänben Munition unb Verpflegung heranzu¬ führen. Der Begriff bes Hinbernisses hat in ben Kar¬ pathen seine Bebentung völlig verloren." Selbst bie russischen Berichte, bie in ihrer kühnen Erfinbnngsgabe unb unbekümmerten Umkehrung ber Tatsachen noch mehr leisten als bie ihrer Verbünbeten im Verschweigen unb Verbrehen, mußten nachgerabe wiberwittig zugeben, baß ihre Gegner Außerorbentliches vollbracht hatten. Sie sprachen von ber „bebeutenbeu Offensivkraft bes in ben Karpathen operierenben Geg¬ ners" ; sie entschulbigten ihr Zurückweichen „in vorher zugerichtete Positionen" mit ber rücksichtslosen Kraft ber Offensive bes Feinbes; sie hoben ihr Aushalten an einigen Punkten trotz bes „noch immer sehr großen Druckes bes Gegners" hervor; sie rühmten bas Fest¬ halten einer Stellung unb ihren „heroischen Wiberstanb gegen zehn ctufeincmberfolgenbe Bajonettangriffe". Vorn an ber Front ber Verbünbeten bewährten sich besonbers bie Schneeschuhkompagnien. Die Auf¬ klärung auf nahe Entfernungen vor ber Front konnte nur burch ihre Patrouillen geleistet werben. Ein In¬ fanterist würbe zu ben Wegen in tiefem Schnee für Strecken, bie auf Schneeschuhen in kürzester Frist burch- messen werben, viele Stunben gebrauchen. „Geräusch¬ los, fast unsichtbar in ben weißen Schneemänteln, huschen biese Patrouillen über bie Hänge, über bie bewalbeten Bergrücken, erscheinen halb in ber Flanke, balb im Rücken ber feinblichen Stellungen." Wiederherstellung einer von den Rnssen gesprengten Brücke in den Karpathen.