Verkehrs- und Nachrichtenmittel 425 schaffen, auf die die heimischen Postanstalten die auf gelieferte Feldpost leiten. Hier werden die Sendungen sodann bereits nach Bataillonen, Eskadronen, Batterien usw. sortiert, für die verschiedenen Feldpostanstalten ausgabefertig hergerichtet und so den Leitpunkten für Weiterbeförderung an die Feldpostanstalten zugeführt. Ebenso wird auch die im Felde eingelieferte Post, die sich nicht selten bei einer Feldpostanstalt auf 30 000 bis 40 000 Sendungen täglich beläuft, ohne unnötige Belastung der Feldpostanstalten nach der Heimat abgeführt. Hierzu sind an der Grenze heimische Postanstalten als Postverteilungsstellen eingerichtet, denen die nach der Heimat gerichteten Sendungen der Feldpostanstalten unsortiert über sandt werden. Hier wird die Post nach Provinzen und Provinzorten getrennt und ihren Bestimmungsorten zugeführt. Die Feldpostsendungen werden bei der Feldpostanstalt durch den Truppenteil abgeholt und eingeliefert; dieser, und nicht die Feldpostanstalt, verteilt und sammelt die Post innerhalb seines Befehlsbereiches. Dies gilt sowohl für die Nachrichtenpost wie für die Paketpost. Der Feldpaketdienst gehört jedoch nicht zum Wirkungs kreis der Feldpost, sondern bildet eine militärische Einrichtung; denn nicht die Post, sondern die Heeresverwaltung sorgt für Weiterleitung der Feldpakete ins Feld und für ihre Zuführung an die Empfänger. Der Nachrichtendienst der deutschen Feldpost umfaßt die Über mittlung von Briefen, Postkarten, Geldbriefen, Postanweisungen und Zeitungen. Alle Versendungs- und Beförderungseinrichtungen dienen dabei gleichmäßig dem Dienst- und Privat verkehr. Portofreiheit genießen außer den Sendungen in Militär angelegenheiten die gewöhnlichen Briefe bis 50 Gramm, die Postkarten, die Geld briefe bis 50 Gramm und bis 150 Mark Wertangabe, ferner alle Postanweisungen vom Feldheer nach der Heimat. Briefe über 50 Gramm bis 250 Gramm und Post anweisungen nach dem Felde kosten 10 Pfennig, Briefe bis 500 Gramm 20 Pfennig Porto; dabei werden Überschreitungen des Höchstgewichtes der portopflichtigen Briefe bis zu 10 Prozent nicht beanstandet. Diese Versendungsmöglichkeiten sind im Vergleich mit den Verhältnissen der Feldposten anderer Staaten außerordentlich vorteilhaft. Ein besonderes Tätigkeitsgebiet der Post im Kriege ist die geordnete Durch führung des Postverkehrs der Kriegsgefangenen, der sich auf offene Brief sendungen, einschließlich Postkarten, Drucksachen, Warenproben und Geschäfts papiere, ferner auf Briefe und Kästchen mit Wertangabe, Postanweisungen und Postpakete bis 5 Kilo erstreckt. Alle diese Kriegsgefangenensendungen, die nach den völkerrechtlichen Abmachungen porto- und zollfrei sind, werden von den Aufgabepostanstalten auf gewisse inländische Postdienststellen geleitet und von hier bestimmten Postanstalten derjenigen neutralen Länder zugeführt, die den Postverkehr mit dem feindlichen Bestimmungslande vermitteln. Der Postverkehr der Kriegsgefangenen unterliegt selbstverständlich der militärischen Zensur und ist deshalb, soweit notwendig, eingeschränkt. Infolge des Krieges sind auch im übrigen Postverkehr einschneidende Verän derungen hervorgerufen worden. Vor allem hat der internationale Post verkehr bedeutende Einschränkungen erfahren. Ein unmittelbarer Verkehr mit dem feind- Feldpaket- dienst Nach richten dienst der Feldpost Kriegsge fangenen verkehr Inter nationaler Post verkehr