■■ ■ ' \ ‘ta '*** Es lag im Zuge der durch die große Maria Theresia angebahnten Sanitätsreformen in den österreichischen Erbländern, daß ihr Nachfolger, der unvergeßliche Kaiser Josef II., die Fürsorge für die Irren, die Schwangeren und Findelkinder in den Kreis der staatlichen Sanitäts¬ maßnahmen einbezog. Im Jahre 1789 erging der kaiserliche Auftrag zur Er¬ richtung einer Gebär- und Findelanstalt in Linz. Die neue Anstalt wurde im Gebäude der einige Jahre vorher auf¬ gelassenen Prunerstiftung (heute Fabrikstraße Nr. 10) untergebracht und teilte das Heim mit der etwas früher aktivierten Irrenanstalt. Trotzdem die Frequenz der An¬ stalten in den ersten Dezennien nur langsam stieg, er¬ wiesen sich die zugewiesenen Räume des Prunerstiftes doch verhältnismäßig bald als unzulänglich und es mußte an eine räumliche Trennung der Gebäranstalt von der Irrenanstalt geschritten werden. Unsere Anstalt verließ ihr erstes Heim im Juli 1833 und siedelte in das sogenannte Lazarett (heute Kepler¬ straße Nr. 33) über. Auch dieses Haus wurde der sich ausdehnenden Anstalt bald zu klein, Daneben waren die Uebelstände in sanitärer Hinsicht in diesem Hause sehr groß. Die Sterblichkeit bei Wöchnerinnen und Kindern stieg in so erschreckender Weise, daß sich die Landes¬ regierung veranlaßt fand, Abhilfe zu schaffen. 10 Es wurde der ehemalige Freisitz Eckartshof (heute Keplerstraße Nr. 47), ein stattliches Gebäude in freier Lage, gemietet und die Gebär- und Findelanstalt im Jahre 1843 dorthin transferiert. Dieses Haus, die dritte Heimstätte der Anstalt, sollte ihre bleibende Stätte wer¬ den. Fast 90 Jahre ist sie nun in dieser Realität unter¬ gebracht. Bald machte sich auch hier Raummangel geltend und wieder mußte die Landesregierung auf Abhilfe sinnen. Verschiedene Projekte wurden in Beratung gezogen: der Ankau? einer anderen Realität, ein Neubau, der Ankauf und die weitere Adaptierung des gemieteten Hauses. Die Knappheit der zur Verfügung stehenden Geldmittel zwang zur Annahme der letzten Eventualität. Und so wurde denn im Jahre 1852 der Eckartshof aus Landes¬ mitteln um den Betrag von 38.000 fl. K. M. angekauft. ln den nun folgenden Jahren wurde dann das Haus, das zum guten Teile noch immer Bauernhof war, durch Be¬ seitigung der rustikalen Reste, bezw. Umbau derselben zu Pfleglings- und Wirtschaftsräumen in einen mehr seinem Widmungszwecke entsprechenden Bauzustand ge¬ bracht. Die anfangs der Sechzigerjahre des vorigen Jahr¬ hunderts neuerlich eintretende Raumbeengung veranlaßte die Landesvertretung zum Bau des linksseitigen Straßen¬ flügels (Verwaltungstrakt) im Jahre 1864. Linz. Landesfrauenklinik, Hauptansicht Oberösterreichische Landesfrauenklinik, Linz a. D.