22 Insbesondere kann auf auswärtige Geldkräfte nur dann gezählt werden, wenn der Staat die Garantie eines mindestens 5%igen Er¬ trägnisses gewährleistet, weil nur in diesem Falle die Geldkräfte des Auslandes zu dem jungen Unternehmen Vertrauen gewinnen, weil ferner die dermaligen Geldverhältnisse derart gestaltet sind, dass ohne eine Staatsgarantie auf den auswärtigen Geldmarkt gar nicht ge¬ rechnet werden kann, da dieser durch die jüngste französische An¬ leihe vollkommen in Anspruch genommen worden ist. Der auswärtige Geldmarkt wird sich sofort der sichern Capitals- anlage zuwenden, sobald der Ertrag vom Staate garantirt ist. Zur möglichst wohlfeilen Beschaffung des erforderlichen Bau- und Betxiebs-Capitales ist aber die Heranziehung auch auswärtiger Geldkräfte geradezu unentbehrlich. Der Staat ist ja zu dem berufen, wenn er schon nicht aus eigenen Mitteln Bahnen baut, die private Thätigkeit zu unterstützen und Alles vorzukehren, was nothwendig ist, damit die erforderlichen Hauptlinien der Eisenbahnen zu Stande kommen. Dass aber die österreichische Vor dostbahn eine solche Haupt¬ linie ist , dass dieselbe zur Ergänzung des österreichischen Eisen¬ bahnnetzes unbedingt nothwendig ist, glauben wir bereits unwider¬ leglich dargethan zu haben. Zudem berührt diese Bahn die wesentlichsten Interessen Ober¬ österreichs und insbesondere das sogenannte untere Mühlviertel und Oberösterreich, das bis nun, nachdem die Westbahn bereits auf eigenen Füssen steht und eines Staatszuschusses nicht bedarf, keine andere vom Staate garantirte Bahn (die Linie Steyr-Küpfern ausgenommen) besitzt, hat wol dasselbe Recht auf staatliche Unterstützung, wie Böhmen, Ost- und Nordmähren, Polen, Krain, Steiermark u. s. w. Nicht minder wichtig ist diese Bahn für die Interessen Mäh¬ rens, insbesondere des südwestlichen Theiles Mährens.