Will man den Frachtverkehr dieses Gebietes beurtheilen, so schöpfe man nur aus den Erfahrungen der österreichischen Nord¬ westbahn. Obwol die. projectirte Linie die österreichische Nordwestbahn nördlich von Iglau kreuzt, so durchzieht sie im Ganzen doch das¬ selbe Terrain, wie die letztere, nämlich das böhmisch-mährische Grenzgebirgs-Plateau. Die Erfahrungen der österreichischen Nordwestbahn zeigen aber, dass die auf Grund eingeholter statistischer Daten projectir- ten und erbauten Stationsgebäude und Magazine schon jetzt, obschon die directe Linie bis Wien nicht ausgebaut ist, an vielen Stationen sich als bei weitem unzulänglich erweisen, woraus folgt, dass die Naturproduction, die Industrie und der Handelsverkehr eine zweite Linie vollauf zu beschäftigen vermag, und dass die österreichische Nordwestbahn das Bedürfniss dieses Gebietes zu decken nicht vermag. Ist die Rentabilität der Hauptlinie Linz-Wildenschwert mit grösster Wahrscheinlichkeit in Aussicht gestellt, so muss auch solches von der Zweigbahn Neustift-Brünn gelten. Sie durchschneidet reiche Bezirke Mährens. Forst- und Feld¬ wirtschaft, Viehzucht, sowie alle Industriezweige stehen da auf einer hohen Stufe der Cultur, und da diese Bahn Galizien mit dem Süden Deutschlands, mit der Schweiz und allen südwestlich gelegenen Län¬ dern Europa’s auf dem kürzesten Wege verbindet, so wird auch die¬ ser Bahn weder die Tränsitofracht, noch auch die Verfrachtung eigener Ausfuhr- und Einfuhr-Artikel mangeln. Die böhmische Strecke Ingrovic - Wildenschwert betreffend, müssen wir vor Allem den Reichtum des Leitomischler Bezirkes hervorheben. Ackerbau ist hier in der schönsten Blüthe, die Vieh¬ zucht, namentlich die Pferdezucht auf der höchsten Stufe. Für die Industrie sprechen nur zu deutlich die vielen Fabriken Leitomischl’s,