blieben die Aufwendlingen für die Anstalt hinter denen des Vorjahres etwas zurück; es wurde im ganzen ein Betrag von 5tr. 88.396-47 verausgabt, von dem dank den erfreulich angewachsenen Einnahmen Heuer bereits über ein Drittel, nämlich 5tr. 29.817, gedeckt erscheint. Ob die Frage der bevorstehenden Verstaatlichung im letzten Jahre ihrer Lösung ein nennenswertes Stück näher gekommen ist, darüber vermögen wohl auch näher Eingeweihte kaum ein tröstliches Wort zu sagen. Doch dafür kann die Anstalt nichts und sie kann es ruhig über sich ergehen lassen, wenn die Wogen des Unwillens der Bevölkerung sie umbrausen und gelegent¬ lich Fragen, wie: Wie lange denn noch? — Noch immer kein Ende? — Muß in Wels für das ganze Schul¬ wesen immer nur die Gemeinde aufkommen? Wo findet sich im Donaustaate ein gleiches Aschenbrödel? und ähnliche liebliche Reden niederhageln. Ich meine: das sind Bitternisse, die unsere vollerblühte Anstalt nicht an¬ fechten dürfen; man schlucke sie nur tapfer, mit geschlos¬ senen Augen, tauben Ohren und betäuhten Geschmacks¬ nerven rasch hinab wie. nun sagen wir: — wie garstige Pillen. V. Inspektionen und Besuche. Leben und Wohltat hast du an nur getan und dein Aufsehen bewahret meinen Atem. Hiob 10, 12. Auch das Kapitel ,, Schulaufsicht und Gastbesuche^ das ich nun kurz berühren will, ruft eine bunte Fülle farbenfrischer Bilder in die Seele von Lehrenden und Lernenden der Anstalt, Bilder voll ernster Arbeits- rnühe und jubelnder Befriedigung, Bilder stiller, nach¬ denklicher Augenblicke oder bewegter Stunden heißen Kampfes, der das Blut in den Ohren singen machte, Bilder von Männern, die von der ragenden Warte ihres hohen Amtes das innere Leben der Schule gelenkt und auf einen höheren Ton gestimmt haben, die bei allen wichtigeren Schritten auf der Entwicklungsbahn der An¬ stalt neben den Lehrern hergingen, zu freier, freudiger Arbeit ermunternd, die Lehrleistungen und Unterrichts¬ erfolge erhöhend, Bilder einer Wechselwirkung, die Augen und Herzen öffnet und überall Lerngewinn wachsen läßt nach den Worten des Dichters: ,.Das ist das Wirken edler Geister: Des Schülers Kraft entzündet sich im Meister,