Die Mobilmachung an der deutschen Küste: Einbootung von Marinereservisten. Nach einer Originalzeichnung für die Jllustrirte Zeitung von Carl Streller. überführte Fürstenmörder mit seinem Schilde decken. Der unser Aller aufrichtigen Wünschen unsere Bemühungen hierin Gedanke schien grotesk, geradezu ungeheuerlich zu sein. ^-^Erfolg^ haben, spönnen Ew. Königliche Dennoch geschah, was Niemand für möglich ge- gegenüber den Geschicken Serbiens verbleiben wird. halten hatte. Rußland erklärte sich bereit, die blutbefleckten Mörder in Belgrad vor der Vollstreckung der gerechten Strafe zu schützen. Auf einen Hilferuf des serbischen Thron- folgers sandte ihm der Zar ein Telegramm, das folgendermaßen lautete: „Ew. Königliche Hoheit haben, als Sie sich an mich in einem ausnehmend schweren Momente wandten, sich nicht in den Gefühlen geirrt, die ich für Sie hege und in meiner herzlichen Gewogenheit zu dem serbischen Volke. Die jetzige Lage der Dinge erweckt meine allerernsteste Aufmerksamkeit, und meine Regierung macht alle Anstrengungen, um die gegen- wärtigen Schwierigkeiten zu beseitigen. Ich zweifle nicht, daß Ew. Königliche Hoheit und die Königliche Regierung von dem Wunsche durchdrungen sind, diese Ausgabe zu erleichtern, indem Sie nichts außer acht lassen, um zu einer Entschei- dung zu kommen, die die Würde Ser- biens roahrt und die Greuel eines neuen Krieges verhindert. Solange die geringste Hoffnung be- steht, Blutvergießen zu vermeiden, müssen alle unsere Bemühungen auf dieses Ziel gerichtet sein. Sollten jedoch entgegen Heinrich, Prinz von Preußen. Großadmiral, Generalinspekteur der Marine. (Hofphot. E. Bieber. Berlin.) (gez.) Nikolaus." Dieses Zarentelegramm und ein fast gleichzeitig erlassenes russisches Kom¬ munique, das in demselben Sinne abgefaßt war, zerstreute in Belgrad die letzten Bedenken gegen das un- geheure Wagnis eines Krieges mit Osterreich. Man wußte nun, woran man war. Serbien stand nicht allein. Der große slawische Bruder im Nor- den hielt treu zu ihm, und da man die russische Macht unermeßlich über- schätzte, die österreichische dagegen aufs lächerlichste unterschätzte, so war man munter und guter Dinge. Vier- undzwanzig Stunden nach Emp- fang des österreichischen Ultimatums befahl der Serbenkönig die Mobil- machung seiner Armee, und als die von Osterreich gesetzte Frist von achtundvierzig Stunden verflossen war, gab die serbische Regierung eine Antwort, die nur einige öfter-