3 wissenschaftlicher Bedeutung und ein Mensch des edelsten Charakters zu Grabe getragen wurde. Wir Schärdinger verlieren an Prof. Dr. Kyrle nicht nur einen Mann, auf den seine Vaterstadt stolz sein kann, sondern auch einen treuen Freund seiner Heimat, der an den Schicksalen unserer Stadt stets den regsten Anteil nahm, und wie er oft versicherte, sich ganz besonders wohlfühlte, wenn er die von Jugend auf vertrauten Giebeldächer seiner Vaterstadt um sich sah. Möge ihm die Stadt Wien, die ihm zur zweiten Heimat geworden, die Ehren erweisen, die einem Gelehrten seines • Rufes an der Wiener Universität zukommen, die Stadt Schärding wird das Andenken ihres berühmten Sohnes stets hochhalten auch zu einer Zeit, wenn die Trauer der Universitätsstadt im Trubel und Ge triebe der Großstadt verklungen ist. Dr. Hans Poindecker. Jahresbericht des Musealvereines in Schärding für das Jahr 1925, erstattet bei der Hauptversammlung am 27. März 1926. Was die Tätigkeit des Ausschusses des Musealvereines in Schärding für das Jahr 1926 anbelangt, über die nun berichtet werden soll, so muß vorerst der Durchführung der .Kleinen Heimattagung" der bayerisch-österreichischen heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft „Jnn-Salzachgau" in Schärding am 3. und 4. Mai 1925 gedacht werden, welche gut besucht mar, schön verlief und sicher noch allen Vereinsmitgliedern in guter Erinnerung sein dürfte. Da der gefertigte Berichterstatter sowohl zur Zeit der unmittelbaren Vorbereitung, als auch der Abhaltung dieser Tagung sich nicht in Schärding befand, so fiel ein großer Teil der Vorbereitungsarbeiten für die Tagung den weiteren Ausschußmitgliedern, insbesonders aber dem Schriftführer des Vereines, Herrn Schuldirektor F. Hol- zinger zu, denen er sich bereitwilligst und mit größtem Eifer unterzog; es sei ihm wie den übrigen Ausschußmitgliedern, welche alle zum Gelingen der Tagung beitrugen, an dieser Stelle noch der wärmste Dank gesagt. Ebenso sei aber auch dem hochgeehrten Herrn Bürgermeister der Stadt Schärding und dem Gemeinde amte für die hilfreiche Unterstützung, die wir bei diesen Stellen fanden, ferner der Liedertafel und der Musikgesellschaft Schärding für die Mitwirkung beim Heimatabend der beste Dank gesagt und hieran die Bitte geknüpft, der Museal verein möge diese wertvolle Unterstützung auch für die .Große Heimattagung" finden, deren Abhaltung in Schärding für August 1927 geplant ist. Nicht minder herzlich sei auch den Vortragenden bei dieser Tagung, den Herren Dr. Kyrie, Dr. Oberwalder und Dr. Kriechbaum Dank gesagt. Ihre Worte fanden nicht allein reichen Beifall, sondern trugen auch wesentlich zur Weckung und Ver tiefung des Heimatgedankens insbesonders im Bezirke Schärding bei. An der vorjährigen Heimattagung beteiligten sich rund bei 400 Besucher sowohl aus Oesterreich als auch aus Bayern; besonders sei die zahlreiche Beteiligung der Lehrerschaft des Bezirkes erwähnt. Die Buchhandlung M. Waldbauer in Passau ließ zur Schärdinger Heimattagung das im April 1925 erschienene Heft ihrer Monatsschrift „Die ostbayerischen Grenzmarken" als Schärdingerheft erscheinen, in welchem nebst hübschen Abbildungen aus Schärding und Umgebung Original beiträge von E. Kriechbaum (Braunau), Ing. Siegris (Bundesdenkmalamt Wien), Pros. Guby (Wien), Dr. Heuwieser (Passau) u. a. über die Stadt Schärding, deren Bauweise, die Stadtpfarrkirche, dann über Vormbach und Suben enthalten waren. Bei dieser Gelegenheit sei auch bemerkt, daß vor kurzem erst die in Wien erscheinenden Monatshefte „Ans deutschen Gauen" nebst einem Aufsatze über Schärding eine Anzahl sehr hübscher Ansichten von Schärding nach photographischen Aufnahmen unseres bekannten. Meisters Franz Pinter