2 — geschehe; der Verein möge sich in dieser Bezieh ung an die k. k. Zentralkommission wenden. b. Herr K y r l e beantragt: Die Vor arbeiten zur Wiederherstellung eines alten Brunnens am unteren Stadtplatze seien in An- griff zu nehmen. Herr v. Jäger erklärt hiefür einen Betrag von 60 Kronen zu spenden und Herr Poindecker stellt die in seinem Besitze befindliche alte Brunnensäule zur Ver fügung, welch' beide Spenden dankend angenom men werden. c. Herr Kyrle beantragt ferner, betref- fend Verlegung des dermalen neben dem Museum stehenden Steigerhauses, wegen Reinigung des gothischen Portales am Hackingerhause und wegen Richtigstellung des Stadtwappens an den öffentlichen Gebäuden eine diesbezügliche Eingabe an die Gemeindevertretung zu richten. Sämtliche Anträge werden einstimmig an genommen. Die Anregung des Herrn Karl G r u b e r in Wien, betreffend die Herstellung eines Denk males für den in Schärding geborenen Dichter Michael Denis wird mit Beifall zur Kenntnis genommen und der Ausschuß beauftragt, die Angelegenheit in Erwägung zu ziehen. Herr Bürgermeister A l t m a n n spricht zum Schluß dem Obmann des Vereines namens der Stadtbevölkerung den besten Dank für die umfassende Tätigkeit aus und Herr Bezirks hauptmann A. W a g n e r versichert den Museal verein feines fortdauernden Wohlwollens und seiner steten Unterstützung der Bestrebungen des Vereines. Mit Dankesworten an alle Erschienenen sowie überhaupt an alle Mitglieder und Gönner des Vereines schließt der Obmann die Ver sammlung. Alois Deirbler, dzt. Schriftführer. Jahresbericht des Mnfralvereines Schärding für das Jahr 1910, erstattet in der Hauptversammlung am 21. Dezember 1910 vom Schriftführer. Konnte ich den geehrten Mitgliedern des Musealvereines vor einem Jahre einen längeren Bericht erstatten, so werde ich diesmal viel be scheidener sein müssen und bitte ich, es den ob waltenden Verhältnissen zuzuschreiben, insofern sich mein Bericht kurz und wenig umfangreich gestaltet. Wenn in meinem vorjährigen Berichte das Jahr 1909 als ein Jahr, reich an Arbeit, aber auch reich an Erfolgen bezeichnet werden konnte und ein Rückblick auf diesen Zeitraum uns, ohne unbescheiden zu sein, mit einer gewissen Befriedigung erfüllte, so kann dies leider von dem ablaufenden Jahre 1910 nicht gesagt wer den ; es mußte mancher schöne Plan auf Aus gestaltung einzelner Teile des Museums, manche Absicht auf Aufstellung interessanter Erwerb ungen und Spenden, manche schon besprochene Aktion vorläufig zurückgestellt werden; die Ur sachen aber hiefür lagen größtenteils in dem Mangel an den hiezu unbedingt nötigen Mitteln. Die Bestrebungen des Vereinsausschusses mußten demnach in erster Linie darauf gerichtet sein, das bereits Geschaffene und Begonnene zu erhalten und fortzuführen und nur mit jenem neu zu beginnen, wozu die bescheidenen Mittel des Vereines reichten und alles zurückzustellen und auf günstigere Zeiten zu verschieben, wozu dermalen die Mittel nicht vorhanden sind. Leider tritt dabei nur zu oft der Uebelstand auf, daß manches, wenn es nicht sogleich erworben oder ausgeführt wird, überhaupt nicht mehr er reichbar, selbst öfter für immer verloren ist. Es ließen sich in dieser Beziehung manche Bei spiele anführen und verweise ich zugleich auf den Aufsatz des „Sammlers" in Nr. 9 dieses Jahres „Unerfüllte Wünsche". In dieser Ver öffentlichung wird schon betont, daß in diesem Jahre die Leistungen für das Stadtmuseum hinter dem Vorjahre zurückgeblieben sind, wie wohl es an Interessantem und zahlreichen Spenden nicht gefehlt hat. Was gefehlt hat, sind die Mittel, uin in gleicher Weise fortar- beiten zu können, wie im Jahre 1909, denn das Einnahmebudget des Vereines hat sich auf die Hälfte vermindert, da es bis jetzt nicht möglich war, auch für 1910 eine Staatssubvention wie im Vorjahre zu erlangen. Es macht sich, was die Förderung der heimatlichen Bestrebungen anbelangt, seit einiger Zeit eine Richtung geltend, die den Ortsmuseen der kleineren Städte nicht günstig gesinnt ist, die überall zentralisieren will und mit einer gewissen Geringschätzung auf alle lokalen Sammlungen und Bestrebungen herabblickt. Dem Geltend werden dieser Richtung haben wir vielleicht das Ausbleiben der uns so nötigen Staatssubvention zuzuschreiben. Wie schon bemerkt, mußte sich deshalb die Tätigkeit des Vereinsausschusses in sehr beschei denen Grenzen bewegen und mein Bericht hätte, da der reichhaltigere Sammelbericht noch speziell zum Vortrage gelangen wird, wahr lich nicht viel anzuführen, wenn nicht doch auch einige Lichtblicke zu verzeichnen wären. Ich verweise in dieser Beziehung vorerst auf den einstimmig gefaßt, n Beschluß des Ge meindeausschusses vom 29. September l. I., das Porträt unseres hochgeehrten und verdienst vollen Obmannes und Gründers des Museums, des Herrn Eduard K p r l e, zur immer währenden Erinnerung an geeigneter Stelle im Museum zur Aufstellung zu bringen, sowie an die Uebergabe des wohlgetroffenen Bildes