und ein Feld mit Kornmandeln. Der Druck ist ebenso fein gehalten wie die Motive gewählt. St. Roman ist in seinem Notgelde eigen artig. Die stilisierten Forellen, welche den in tafelform gehaltenen Gemeindebeschluß um schwärmen, auf schwarzem Grund, geben ein außerordentlich lebhaftes, eigenartiges und künst lerisch wirkendes Bild. Die Rückseiten bringen folgende Verse: Notgeldschein, flieg in die Welt hinein, Wenn die Umlaufzeit ist aus, Kehre du nicht mehr nach Haus, Denn die Kassen die sind leer. Liebes Notgeld komm nicht mehr. Der 20-Hellerschein unterstützt den obigen Wunsch in folgenden Zeilen: Gedanken sän zollfrei, dös sell is schon wahr, Aba bössa nu is, du denkst nix dös ganz Jahr', Vüll bössa, du denkst auf den Einlöstag nöt, Kams Notgeld all's z'ruck, wars für d'Gmeinde schon z'blöd. Schließlich ist auch der 60-Hellerschein nicht ohne Reim ausgegangen — er prophezeit uns: Die Welt ist jetzt so aufgeklärt Als wie der Stiefel umgekehrt Und wenn es einmal besser werd. Dann kommt der Absatz auf die Erd. St. Willibald hat 10-, 20- und 50-Heller- Gutscheine, größeren Formates als die übrigen. Tut uns die Rückseite nur den Gemeindebeschluß kund, so ist dafür die Vorderseite desto anregen der und erzählender. Sie teilt sich in zwei un gleiche Teile. Der größere zeigt im langgezogenen Oval die Salät-ReichSstraßen und den Landes graben, einstens die Grenze zwischen Churbayern und Oesterreich, drei Galgen sprechen ihre Sprache. Dieselben finden in dem kolorierten Teil des Bildes eine genauere Darstellung und Beschreibung. So geschichtlich treu ist die Wiedergabe deren Ver wendung, daß selbst noch so ein Strauchritter daran hängen geblieben ist. Die Historie erzählt: Galgenwiese mit dem Hochgericht in der Salät, dort wo die Reichsstraße die ehemalige Grenze überschreitet, aufgestellt im 14. Jahrhundert von bayr. und österr. Kriminalbehörden, um Schnapp hähne und andere Missetäter, welche aus frischer Tat ertappt werden, ohne viel federlesens darauf zu justifizieren zur Warnung für raublüstige Gesellen und für jeden vorüberziehenden Wanderer. Der 10-Hellerschein zeigt an Stelle des Reichs straßenbildes die uralte Kirche St. Jakob und das churbayr. Wappen von 1765. Anschließend an diese Zeit bringt der 50-Hellerschein die Orts kirche im Medaillenbilde, das obenerwähnte Wappen mit der Anmerkung: Churfürstliches Gränitz Mauth Weg Zoll, dann Landschaft lich Aufschlagambt, pey welchen sich all und jedes sowohl herein als hinaus passierende ohne alle Ausnahme und pey schwerster Strafe zu melden hat. 1769. Die Stadt Schärding hat Notgeld in 2 Typen je 2 Auflagen mit verschiedenen Farbentönen heraus gegeben. Die ersten. Typen nach photographischen Aufnahmen die Burggrabenstraße mit der Brücken maut und mit dem Inn, der 60-Hellerschein zeigt das Wasser- und das Linzertor, sämtliche tragen das Stadtwappen. Die zweite Type, symbolisch und historisch gehalten mit Versen, ist bereits an dieser Stelle eingehend besprochen worden. Schardenberg zeigt Ortsbilder, darunter das Gemeindehaus und die Kirche. Sigharting zeigt seine hochherrschaftliche Vergangenheit mit dem Medaillonbilde des wehr haften Schlosses auf der Vorderseite, die Rückseite bringt in feiner Ausführung das Wappen der Pirchinger. Ländlich lieblich möchten wir Taufkirchens Notgeld bezeichnen, da§ Bild der hochstehenden Pfarrkirche mit dem Pramflusse und auf der Rückseite deS 60-Hellerscheines eine prächtige Er innerung an das Trachtenfest. Vichtenstein zeigt uns am 10-Hellerschein die Arbeit der Holzknechte im Schlage, die beiden anderen Scheine, daZ Schloß auf freier Berges höhe und ein Gesamtbild der Ortschaft mit dem Schlosse und mit der neuen gotischen Pfarrkirche. Das Notgeld von Waldkirchen ist bilder und wortereich. Die Vordruckseite ist eine Art Ansichtskarte. Inmitten die schlanke gotische Kirche, links die Ruine Wesen, rechts die Ortsansicht von Wesenufer. Die Scheine tragen folgende Sprüche: Koan Heller in der Gmoa, is denat a Verdruß, Der Burgamoasta brumt, roat za an Beschluß, Ohne Hella kinn' ma nöt sei', Führ ma halt a s'Notgeld ei'. Dann: Der letzte Heller will verschwinden. Wie ist Ersatz hiefür zu finden? Und sieh! des Menschen Sinn, Wies auf dieses Notgeld hin. Waldkirchen am Wesen hat auch einen 60-Heller schein, den folgender Vers begleitet: An Hartgeld litt man große Not, Es ging ab wie's täglich' Brot, Wie ward ledig man der Heller Sorgen? Man ging zur Notgeldpresse borgen. Wernstein zeigt drei Landschaftsbilder in Me daillonform, den „Johannisfelsen" im Inn, die Kirche in großartiger landwirtschaftlicher Per spektive und das unter Wernstein sich verbrei tende Jnntal. Zell an der Pram zeigt uns den Teil eines alten Ortsbildes und die Brauerei. Die Reihe ist hiemit noch nicht abgeschlossen, immerhin zeigen uns aber diese Betrachtungen, daß vielfältige beachtenswerte, heimatliche Ge danken in den Darbietungen zum Ausdrucke kommen, was gewiß erfreulich zu vermerken ist.