67 mit ihm von Elba sich einschiffte und, als Napoleons Stern für immer sank, die Sache der Bourbons der des Kaisers vorzog. Ein sehr historisches Zimmer; aber wir waren ganz bei der traurigen Gegenwart. Wolle-- mann hatte es in manchem viel besser, als ich es in Pianosa gehabt hatte. Nur wenn er seinen Arrest auf Stunden verließ, empfing ihn draußen eine johlende Menge, die ihm zuschrie: „Ai forni!" („Zu den Hftn!"), das heißt: in die Zwangsarbeit nach Porto Rio. Er sagte mir sofort, daß er Tag und Nacht einzig an Flucht denke. Bei ihm wie bei mir stand es fest, daß wir aufs Wasser gehen würden. Er bewirtete mich, so gut er konnte, und gab mir Geld, das mir dann wcrt- volle Dienste geleistet hat. Drei Monate nach diesem 28. November ist er auch wirklich geflohen, über Arezzo, Rom, Neapel. Dort wartete er acht Tage, ohne einen Dampfer erwischen zu können. Er kehrte nach Nom zurück, wo er wieder acht Tage sich aufhielt, und fuhr nach Genua. Als ihm noch immer kein 'Glück winkte, wollte er sich schon den italienischen Behörden stellen; aber er entschloß sich zu einem letzten, tollkühnen Der- such. Er schlug sich durch Piemont und die Lombardei durch bis Lugano, bis zur italienisch-schweizerischen Grenze. Er kroch unter Stacheldrahtverhau und spani schen Reitern hinweg und stürzte so, taumelnd und zer rissen, ins Asyl der Freiheit. Um fünf Uhr morgens mußte ich nach Livorno weiter. Die Reise war für einen Menschen, der drei