EINLEITUNG. Veranlassung und Plan des Werkes. {m October des verflossenen Jahres erhielten wir von dem Director der k. k. Staatsdruckerei, (Ierrn Regierungsrathe Auer die Aufforderung, für die Pariser Welt- Industrie-Ausstellung Versuche im grossartigsten Massstabe anzustellen, welche die Grenzen der Anwendbarkeit des Vaturselbstdruckes auf Pflanzen darthun, und daher sich auf Pflanzen aller Abtheilungen erstrecken sollten. Diese Aufforderung entsprach dem von uns schon lange gehegten Wunsche, lie herrliche Erfindung des Naturselbstdruckes zu botanischen Zwecken auszubeuten. Da cs zur damaligen Zeit noch nicht möglich war, das Gelingen aller Versuche nut Bestimmtheit vor- herzusehen, andererseits es aber wünschenswerth erschien, die gelungenen Proben sogleich zu einem wissenschaftlichen Zwecke zu benützen, so unterlag es manchen Schwierigkeiten, sinen Plan zu entwerfen, bei welchem das Misslingen des Einzelnen den Zusammenhang des (Ganzen nicht stören würde. Wir beschlossen daher, um auch das Unternehmen enger zu begrenzen, die Flora des österreichischen Kaiserstaates, welche Repräsentanten aus fast allen Classen. des Pflanzenreiches zühlt, zum Gegenstande unserer Versuche zu nehmen, in der »egründeten Voraussicht, dass, wenn sich die höheren Pflanzen derselben durch den Natur- velbstdruek darstellen liessen, diess auch. von allen übrigen Pflanzen der Welt gelten müsse. Hiebei hatten wir den Vortheil, cin reiches und zweckmüssig prüparirtes Material zu unseren Versuchen. verwenden zu kónnen, und im Falle des Crelingens die Grundlage zu einem die vesammten. Pflanzen des österreichischen Kaiserstaates darstellenden Werke zu legen. Da wir von Scite des hohen k. k. Finanzministeriums die Ermächtigung erhielten, für die Pariser Industrie-Ausstellung 500 Foliotafeln zu liefern, so handelte es sich zunächst darum, ine Auswahl von Pflanzen aus allen Abtheilungen der üsterreichischen Flora zu treffen, um die Anwendbarkeit des Naturselbstdruckes ihrem Umfange nach praktisch zu beweisen. Schon die ersten Versuche gelangen schr ermunternd, und es dürfte wohl kaum eine Art unter den Gefäss- pflanzen Österreichs gcben, welche sich, gehörig präparırt, nicht durch den Naturselhstdruck ind zwar zum Nutzen der Wissenschaft darstellen liesse. Bei so bewandten Umständen liegt der Wunsch nahe, die jede Erwartung übertreffenden Versuche auf alle Arten der österreichischen Flora auszudehnen. Die grossen Vortheile eines ;o umfassenden Unternehmens. sind von selbst einleuchtend. Js hätte nicht nur der eigentliche Botaniker ein Bilderwerk seiner heimischen Flora, welches an Vollständigkeit, Umfang und Vor- züglichkeit weit Alles übertreffen würde, was bisher die botanische Literatur in dieser Beziehung vufweisct; sondern es würde dureh eine solche vollstindige bildliehe Darstellung der Pflanzen- chütze unseres Vaterlandes, soweit die IXenntniss der Pflanzen noth wendig und erspriesslich ist. wuch für die verschiedenartiesten Dedürfnisse gesoret sein, Der Ökonom fände die ökonomisch. Ohveiaofvnia nlant. austr. I