Geschichte der Stadt Linz. Im 1.1, Jahrhilnderte erscheinen urkundlich Herren von Wilhering, welche eine Burg auf dem Kiernberge besessen und später eine andere Burg am Fuße dieses Berges und hart am Ufer der Donau erbaut.hatten. Zn den Jahren 1090—1100 wird Aribo von Wilheringen als einer der Edlen des Landes erwähnt; — 1122 kommt die Burg Wilhering zuerst urkundlich vor und im Zahlt 1146 stifteten die Brüder Ulrich und.Cholo von Wilhertng das Zister¬ zienserstift dieses Namens, übergaben demselben ihre Burg an der Donau sammt dem Walde am Kernberg und nahmen ihren Sitz in der ihnen zugehörigen, im jenseitigen Mühellande gelegenen Burg. Waxenberg. Zwischen 1092 und 1121 war bereits die Kirche am Haselbache jenseit der Donau am Ausgange der Thalschlucht des HasclgrabeNs erbaut, welche tu der Folge St. Magdalena geheißen ward. Sie gehörte damals dem Margrafen Ottokar VI. von Steyr, auf dessen Ansuchen sie vom-Bischöfe Ulrich I. von Paffan von der Mutterkirche Taviersheim getrennt, zu einer selbstständigen Pfarre erhoben und vonr Markgrafen Oftokar dem Kloster Garsteil bei Steyr geschenkt worden. _ Auch Ehazapach (Katzbach) unterhalb,und Puchonowe (Buchenau) oberhalb Linz am jenseitigen Ufer der Donau wurden im 10.,ZM^mderte schon als Mrrorte^erwäAt- Seit Ende des 11. bis zum Ende des Io. Jahrhunderts war ganz Europa von einer gleichsam neuen Völkerwanderung bewegt worden, welches Ereigniss in der Geschichte beispiellos erscheint, — von den Krenzzügen. Aufgeregt und entflannnt wo» den Kircheufürsten und der Priesterschast Hatten die Kaiser und Könige Deutschlands] Frankreichs, Englands und Italiens, von ihren Edlen lind Vasallen gefolgt, massenhafte Heereszüge nach dem heiligen Lande unternommen, um dasselbe mit der Grabstätte des göttlichen Erlösers den Ungläubigen zu cntreiffen, in deren Besitz es gekommen wär. Dergleichen Heereszüge aus Mitteleuropa in den Orient erfolgten in den Jahren 1096, 1102 und 1147 an beiden Usern der Donau nach Ungarn, also auch durch unser Land und unsere Gegend. Diese.bewaffneten Pilgerschaaren, bunt- gemischt aus Fürsten, Edlen, Rittern, Knechten und Reisigen,' und begleitet von einem grossen Troße anderer Leute, meist herrenloses Gesindel, welches unter dem Vormunde des Glaubensetfers und der Frömmigkeit nur-Raub und Gewinnlnst verbarg, ..brandschatzten und plünderten die Ge¬ genden, welche sie durchzogen, wenn diese nicht durch fteiwillige Opfergaben zu dem hNlgen Uii- teryehmen sich loskauften. Auf solche Weise mag auch Linz sein Schärflein zu diesem frommen Werke beigetragen haben. Linz unter den dnbenbergischen Herzogen bis zum Herrschaftsantritte Herzogs Albrecht I. von HabSbnrg. Während der ruhmmürdigen Herrschaft der babeubergische» Herzoge in Oesterreich erscheint Linz wieder im Jahre 1192, wo Leopold VI. der Tugendhafte, daselbst anwesend, dem Kloster GKnk bet Steyr eine .Schenkung machte. Dessen Sobn...Leopold VII. der Glorreiche, war einer der ausgezeichnetsten Fürsten seiner Zeit, ein Freund und Beschützer von Kunst und Wissen¬ schaft. Aus dem Inhalte vieler von ihm gegebenen Privilegien und Schenkungen an Klöster und andere Orte unseres Landes, können wir seine öftere Anwesenheit tu demselben und auch in Linz entnehmen, sowie aus dem blühenden Zustande, in welchem er seine Länder hinterlassen hatte, auch auf das Emporblühen von Linz schließen. Unter dieses Herzogs Regierung wird Linz, nebst Aschach, Enns und Mauthausen, als- einer der. Orte bezeichnet, welche im Jahre 1198 jandes- fürstliche Zölle zu entrichten . hatten. Um das Jahr 12,1.2 wird auch eiim.^erichtsWränne oSer Gerichtsstäfte, welche' hier ihren Sitz hatte , und als Landrichter, der edle Herr Oriolff v.-Vol¬ ke» stör f erwähnt. Herzogs Leopold VII. rühm- und streitsüchtiger Sohn und Nachfolger Friedrich II. der Streitbare genannt, brachte großes Unheil über seine Länder durch seinen unruhigen unbeugsame» Charakter. Schon in den ersten Jahren seiner Herrschaft hatte er sich mit dem Kaiser Friedrich II., mit dem er verschwägert qar, entzweit, ihm den Gehorsam versagt und war deßhalb von dem¬ selben in die Reichsacht und seiner Länder verlustig erklärt worden. Der Kaiser hatte den Herzog Otto von Baiern mit der Vollziehung der gegen Herzog Friedrich v. Oesterreich ver¬ hängten Acht beauftragt 'und demzufolge zog Herzog Otto mit den Bischöfen von Paffau Rüdiger v. Radeck, dann den. Bischöfen von Bamberg und von Freising und ihren Truppen in unser Land und lagerte /ich 1236 vor LiiA, weil dieser Ort dem Herzoge treu geblieben war und sich den Baiern widersetzt hatte. Der Bischof von Paffau, wahrscheinlich die Seele der. feindlichen Unter¬ nehmung gegen den Herzog, hatte in ftiner Burg Edersberg sein Quartier genommen, Linz aber