cetnber wurde die ganze Bahnstrecke Neumarkt—Braunau dem öffent¬ lichen Verkehre übergeben, die Strecke München—Simbach dagegen erst 1871. An dem Bau der Neumarkt—Brannaner Bahn namen Hrn. Schönthaler in Braunau und F. Wertheimer in Ranshofen als Hauptactionäre Theil. Um die Verbindung zwischen Braunau und Salzburg herzustellen, wurde der Bau der Braunau—Stra߬ walch n er Bahn in Angriff genommen. Die Eröffnung der Bahn mit den Stationen St. Georgen, Mauerkirchen, Helpfau—Uteudorf, Matighofeu, Munderfing, Friedburg—Leugau und Steindorf erfolgte am 10. September 1873. Den Betrieb übernam gleichfalls die Elisa¬ beth-Westbahn; die geringe Rentabilität des Unternemens gestattete bis¬ her den täglichen Verkehr von nur zwei Zügen. Am 19. Juli 1871 suchte die Stadt Braunau ein grösseres Brandnnglück heim. Vom ehemaligen Linzer- oder Labthor am Stadtgraben aufwärts brannten 16 Häuser im sog. Lerchenfeld nieder. Leider war dieser Brand der Vorbote eines viel grösser» Unglückes; die ganze Stadt wäre vielleicht in den Flammen zu Grunde gegangen, wenn nicht menschliche Anstrengung dem rasenden Elemente Einhalt gethan hätte. $ Her grosse Brand der Stadt Vramiau am 28. Mar; 1874. Am 28. März, am Samstag vor dem Palmsonntag 1874, um 4 Uhr nachmittag entstand im Stechl'schen Branhanse am Platze plötz¬ lich Feuer. Begünstigt von einem heftigen Sturmwinde von Nordost her griff es mit unglaublicher Schnelligkeit um sich; binnen einer Stunde standen in der Windrichtung nach Südost 77 Hansnnmern mit 120 Bauobjekten in hellen Flammen. Viele von den 150 Familien, welche in Folge des Brandes obdachlos wurden, retteten von ihrer Habe beinahe nichts; bei der alten Banart der Häuser mit ihren engen winkligen Stiegen war das Ausbringen von Effekten sehr gehemmt, ausserdem verbreitete sich das Feuer mit einer solchen Schnelligkeit, daß während die Dachung und das obere Stockwerk in Flammen stand, es zur selben Zeit in den Zimmern des ersten Stockwerkes zu brennen anfieng und die zweite Etage von oben und unten den Flammen preis¬ gegeben war. Am ärgsten wütete der Brand in der Linzer Vorstadt. Die ganze lange Gasse vom ehemaligen Linzer Thore linker Seite, dann hinauf bis zum Palmdenkmal und zurück zum Stadtgraben, darunter die erst