4 der Kleinkunst verschiedenster Herkunft. Als die Museumverwaltung die Erbschaft übernommen hatte, ward es ihr sofort einleuchtend, dass eine Sammlung von so eigenartigem, individuellem Gepräge nicht auseinander genommen werden dürfe. Wohl hätte sich ein grosser Theil der Objecte treff¬ lich in die einzelnen Abtheilungen der Museum¬ sammlungen einftigen lassen und denselben zur Zierde und Vervollständigung gereicht, allein als Ganzes be¬ trachtet, bot die Ludolf’sche Sammlung ein so sprechen¬ des Bild der Persönlichkeit des Spenders, dass man sich nicht hätte entschliessen können, sie in die einzelnen Abtheilungen aufzutheilen. Als Kunstsammlung eines feinen Kunstliebhabers möge sie ungetrennt bestehen bleiben! In dieser Form wird sie dem Beschauer vor¬ geführt, es wurde ihr ein eigener Saal eingeräumt, und da darin auch das Bildnis des Spenders nicht fehlen durfte, hat sich das Museum in den Besitz eines Porträts des Grafen gesetzt. Im Nachfolgenden sind die einzelnen Objecte nach der Reihenfolge ihrer Aufstellung verzeichnet. Die Aufstellung und Katalogisierung vollführte der Vicepräsident des Museums, Conservator Josef Stra- berger. Graf Ludolf hat übrigens ein sorgfältiges Verzeichnis seiner Kunstgegenstände hinterlassen, welches in diesem Führer benützt wurde. Nebst den Kunstgegenständen hat er auch eine grosse Zahl kunst¬ wissenschaftlicher Bücher dem Museum hinterlassen, für die Bibliothek des Museums eine höchst erwünschte Bereicherung. Im Testamente des Grafen finden sich die be¬ zeichnenden Worte: »Es liegt mir am Pierzen, dass diese Gegenstände, die ich nicht ohne Mühe gesam¬ melt habe, nicht vergeudet oder zerstreut werden, sondern meinen engeren Landsleuten zu einigem Ver¬ gnügen und Nutzen gereichen mögen.«