zur Hälfte dem Spital. Die Aufnahme steht der Herrschaft Weidenholz zu. Herrschaftsunterthanen unb Bürger Don Waizenkirchen haben Anspruch. 2. Die Spitaler haben nur eine Verpflichtung: Alltägliches andäch¬ tiges Allwohnen bei der hl. Messe in der Pfarrkirche sowie beim Jahrtage für das Kuefsteill'sche Haus und die Besitzer Don Weidenholz, den gc stifteten Gottesdiensten in der Spitalkirche, täglicher Rosenkranz mit lanre- tanischer Litanei, Verlesllng des EDangelinms int Spitale. 3. Tie eilf Spitaler erhalten wöchentlich jeder für das Brod 12, für das Bett und Fleisch 6, überdies 3, zusammen 21 Kreuzer, dann 16 Klafter weiche Brennscheiter, Wied unb Stroh. 4. Das Spital besitzt keine Mayr- und Wirtschaft, auch kein eigentliches Stiftungskapital, sondern blos ,durch gute Wirtschaft^ er¬ spartes anliegendes Geld 11.948 Gulden 43 Kreuzer imch der Spitals- rechnuug Don 1755. Die Interessen werden zum Unterhalt des Gebäudes nnb der Spitaler verwendet, der Ueberschnß eingelegt. 5. Spitalverwalter ist jeberzeit ein Burger von Waizenkirchen. Er erhält jährlich 6 Gulbeu Deputat, außerdem 12 Kreuzer ,für's Papier, bie Gräserei vom Spitalgarten nnb Borhof. Er hat bic Aufsicht über bas Spital uilb bic Spitaler, bic Oberaufsicht aber ber Pfleger zu Weiben- holz. Ohne sein Wissen soll nichts von Bcbcutung Dorgckchrt tverbni‘ lAbschr. Mus. Franc. Car). Großen Scheiden erlitt das Spital durch die Zinsenreduction in Folge des Finanzpatentes. Doch ist dasselbe heute eine der ansehnlichsten Stiftungen im Lande. Als besondere Wohlthäterin erwies sich die Mutter des letzten bairischen Landrichters, Frau Margaretha Poppl, wohnhaft auf Haus Nr. 49. Sie vermachte dem Spitale ihr ganzes Vermögen Don 800 Gulden (Heub., 115). Um bas Jahr 1830 war der Capitalien stanb 16.000 Gulben Metallmünze und 11.000 Gulben Obligationen. 30 Pfrnnbler erhielten noch täglich 4 Kreuzer M. M., bie im Spitale wohnen- ben iiberbies bas Brennholz unb bei Krankheit ärztliche Pflege. Im Jahre 1876 geschah bie Zerstücklung bcs Grundbesitzes bei Schloß Weibenholz. lieber Anorbnung ber t. k. Statthalterei würbe für bie Spitalconcnrrenz ein Ausschuss Don 13 Mitgliebern gebilbet. Ter neue Stiftbrief batet Dom 1, Mai 1881, Der Spitalrath besteht aus sechs Mitgliebern: Herrn Pfarrer, zwei Burgern, zwei Mitgliebern ber Ortsgemeinbe Don auswärts, einem von ben eingepfarrten Ortschaften. Der active Spitalfonb besass Ende 1892 31.058 Gulben 26 Kreuzer (Heub., 184 — 85). Krankenverein. Im Sommer bes Jahres 1857 kam ein armer Schneibergeselle nach Waizenkirchen. Er konnte Dor Krankheit nicht mehr weiter reisen. Die Gesellen im Markte begruben ihn. Der Vorfall warb Anlass zur Grünbung eines Gesellen-KrankeuDereines. Dieser gewährt kranken Ge¬ sellen ärztliche Hilfe unb Mebicantente, auch wenn möglich ben Durch reifenben, Jebes Mitglieb Derpslichtet sich zu 6 Kreuzern monatlich. Am Osterbienstag, 27. März 1883, begieng ber Verein sein 25jähriges Jubiläum mit feierlichem Gottesdienste. Ber dieser festlichen Gelegenheit