72 am 2. Februar 1661 ,unter dem Vmwaude, dass es ein gestiftet Schulhaus, darinnen man einen CapeKan wohnen zn lassen nicht schuldigt .Man wüsste, dass seit 50 Jahren her lutherische Prädieanten uud seit 1625 katholische Priester darinnen gewohnt, die Schnei aber anderswo gehalten worden, item ans dem alten Kirchenbuch, darin Herr von Hohenfeld vielmal eigenhändig unterschrieben, dass von 1612 solches Hans ausdrücklich das Priesterhaus gewesen nud bis 1625 benannt worden, dessen Reparierung auch allezeit von der Kirchen aus geschehen, hernach aber von Johann Jnngk, erstem katholischen Psarrherrn, nachdem er den jetzigen Pfarrhof erhandelt, das untere Partimeut einem katholischen Schulmeister überlassen, das obere Zimmer aber allezeit für einen Capellau reservieret, die Unterhaltung auch dem Schnlstister aufgelegt worden^ Im Vergleich vom 24. Mai 1667 heißt es: ,6. In Betreff des Schnlhanses null Herr Graf aber erst auf Ersuchen und gegen einen jährlichen Zins ein Zimmer im selben für einen Kaplan vergönnen. 8. Herr Pfarrer erlegt 100 Gulden zur Kirche uud will zur Wohnung des Cautoris jährlich 10 Gnlden theils von den Interessen der 100 G. theils von der fclirche mit Bewilligung der Vogtei zutragen^. Der Fürstbischof Wenreslans Graf Thun zu Passau setzte eigenhändig unter die Vertragsnrkunde die Elanfel, ,dass die Schulmeister, wann sie von der Herrschaft aufgenommen werden, vorher deni Pfarrer, um zu pro¬ biere» nnd zu sehen, ob sie qualisiriert seyn, vorgestellt werden sollen‘ iKoftlb.). Im Jahre 167,'! wurde das herrschaftliche Brauhaus vom Pfarrer Jehlin gekauft. Auch der zweite Kaplan zog aus der Schule i« den Pfarrhof. In Jehlin's Schriften erscheint unter dem Jahre 1667 ,Peter Hneber, hiesiger Astaut nnd Prüeeptor auf der Schließ. Es waren also damals schon zwei Lehrer an der Schule Waizenkirchen. Das Haus Nr. 16 beherbergte diese bis zum Jahre 1846. Neben dem Schulhaus stand das Messnerhaus Nr. 17. Vordem wohnten die Messner auf Haus Nr. 22, wahrscheinlich erst nach 1684 erbant. Vorher kommt in den Marktprotokolleu nur der Schetz'sche Garten vor, später Herrschaftskeller (Heub., 67). Im Jahre 1712 ver¬ tauschte Pfarrer Steyrer dieses alte Messnerhaus au der Landstraße über den Pfarrhofberg gegen das Haus Nr. 17. Das Bürgerrecht gieug von diesem ans jenes über. Auf Haus Nr. 22 erscheint 1712 der Tischler Veit Stadlmeier. Ter Pfarrmefsuer Abraham Freymiller Zog auf Haus Nr. 17. Von diesem erkaufte Pfarrer Steyrer im Juli 1711 einen Garten beim Pfarrhof. Die Lasten waren die Herhaltung der halben Landstraße längs des Gartens nnd zwei Schilling Dienst. Im Jahre 1846 wurden das alte Schulhaus Nr. 16 und das Messnerhaus Nr. 17 abgebrochen, im Conenrrenzwege ein neues Schul¬ haus gebaut. Die Kosten beliefen sich auf 12.000 Gulden C.-M. Die Pfarrkirche wurde von nun an Eigentümerin eines Drittels des neuen Schulgebäudes uud des umliegenden Grundes. Dieses wurde im Jahre 1886 mit 4212 Gulden 90 Kreuzern von der Schulgemeinde abgelöst. Mit 1. Mai 1848 bekam die Schule eine dritte, 1873 eine vierte