56 Hundertes zu Ministerialen des Hochstiftes Passau herab. Die Dachs¬ berger werden für einen Zweig der Prambacher gehalten. Diese starben in den ersten Jahrzehnten des 14. Jahrhundertes aus. Ihnen ent¬ stammte Bischof Wernhard von Passau (1285—1315) der Stifter von Engelszell. Der neuen Stiftung übergab er sein ganzes Erbgut um Prambach (am Hof, Antrichsberg, Galhahn, Mairing u. ct.). Abt Christian I. (1297—1313) brachte viele Güter der Umgebung an sein Stift, darunter auch das Gut Prambach 5auf der Gruben^. Auch später kamen mehrere Güter in der Pfarre Waizenkirchen theils durch Kauf, theils durch Stiftung nach Engelszell: Holzing 1404, die Mühle zu Stroiß 1410 u. a. Diese Güter bildeten ein nicht un¬ bedeutendes Amt (Strn. Peuerb., 340 59, 137 38). Der Ver¬ walter hatte in Prambachkirchen feinen Sitz. Die heutige Kirche in Prambachkirchell trägt die Jahreszahl 1528. Es ist gar kein Zweifel, dass schon im 13. Jahrhunderte am wasserreicher! Prambach eine Kirche oder doch Kapelle zu Ehren der hl. Margaritha stand, wahrscheinlich eine Stiftung der Prambacher. Die Darstellung in der kirchlichen Topographie (125—27) ist nicht richtig Prambachkirchen Hatte schon zu Anfang des 15. Jahrhundertes einen Seelsorgsbezirk. Am 28. September 1415 erscheint das Obergut zu Prazdorf ,in der Pfarre Prambachkirchen^, am 1. October 1427 das Gut Pruck ,iit der Pfarre Prambach^, am 7. December das Gut zu Niedertobel ,in der Prambacher Pfarrei Es ist aber in dieser Zeit keine Spur eines sesshaften Seelsorgers in Prambachkirchen zu finden (Strn., 249). Es haben die Hilfspriester von der Hauptpfarre Waizenkirchen diese Cnratstliale mit eigenem Tauf- und Begrübnisrecht mit Gottesdienst und Seelsorge jederzeit versehen. Bis zum Jahre 1775 bestand ein hölzernes Cu ratenhaus tu Prambachkirchen f ür den von Waizenkirchen exeurrierenden Hilfspriester. Die Pfarrer selbst schrieben sich von Watzen- und Prambachkirchen. Aus Betreiben der Filial- gemeinde wurde im Jahre 1775 ein neuer Psarrhos erbaut. Das alte CuratenHaus wurde Schulhaus. Erster Expositns war der Cooperator Johann Dämon aus Waizenkirchen. Ihm überließ der Pfarrer die Stolgebüreu und die Sammlung. Bei der josephinischen Pfarrregu- lierung wurde Prambachkirchen Religionspfarre und von der Mutter¬ kirche Waizenkirchen ganz unabhängig. Zu Anfang dieses Jahrhundertes zählte die Pfarre 37 Ortschaften, 402 Häuser (darunter zwei Schlösser) und 2126 Seelen. Im Jahre 1750 wurde die Pfarrexpositur St. Agatha (St. Aiden) errichtet. Der Bau der ersten Kapelle ist gewiss ein Werk der Mönche. ,Einige hundert Schritte von der Kirche gegen Süden liegen zwei Bauerngüter, welche gegenwärtig die Hollersteiner-Häuser heisfeit, in älteren Urkunden aber „Hailigstainer" geschrieben und. von vielen Be¬ wohnern der Gegend noch so genannt werdend So die Topographie (7). Jedenfalls stand hier eine vorchristliche Cültusstätte. Die jetzige Kirche ist im späten Mittelalter gebaut, der hohe Thurm im Jahre 1712.