55 auch einen messingenen Wechsel, wie der Marktvorstand Alois' Heuböck schon vor zehn Jahren beantragt hatte. Mit schönen: Erfolge wurde am 6. und 7. October 1869 vom landwirtschaftlichen Bezirksverein Waiz-enkircherr eins der Hofwiese eine landwirtschaftliche Ausstellung abgehalten. Nach langer Unterbrechung fand am 1. April 1884 wieder ein Pferdemarkt mit Prämienver- theilnng statt. Ein segenverheißendes Institut für Waizenkirchen wurde am 19. Januar 1890 int Hanse Nr. 10, 1. Stock, eröffnet, die Spar¬ easse. Sie verzinst die Einlagen mit 4 Procent nnd gewährt Darlehen zu 4' 2 Procent (Heub., 12 21). Mit den Napoleou'schen Ituiluälzitugen waren die großen welt¬ geschichtlichen Ereignisse für unser Vaterland in diesem Jahrhunderte abgeschlossen. Sie finden alle in der Geschichte der kleineren Orte ihr Spiegelbild in Miniatur. Waizenkirchen lag überdies an der großen Heerstraße. Eine Baterlandsgeschichtc im Kleinen. Seither aber nur ein Bild bürgerlichen Schaffens, eine chronologische Aufzählung localer Be¬ gebnisse, wechselnd in Festen, Märkten, in Bränden, Überschwemmungen n. dgl. Doch auch ein solches Bild hat seine Berechtigung, wie die Liebe zum großen Vaterlande, so auch, die Liebe zum heimatlichen Boden. Pfarrgeschichte. Groß war der Umfang der alten Pfarre Waizenkirchen. Wir sind iu der Lage, nach dein pfarrlichen Zehentbuch ihre Gränzen genau zu bestimmen. Ziehen wir den Bogen von der Aschach weg nordwärts. Die Orte, welche angeführt werden, lagen in der Pfarre: Schicking, Willersdorf, Freindorf, Heiligenberg, Lindbrnck, Hatzing, Schabetsberg, Kolmhof, Helletsgrub, Hundstraß, Müniwirth bei St. Agatha, endlich Hanging au der Aschach. Südlich von der Aschach: Bergern, Reith, Troß, Stocket, Gmainholz, Birihub, Maier im Hos, Antrichsberg, Eschlbach, Kager und Eder bei Stroheim, Stallberg, Stocket, Dachs¬ berg, Dobl, Wimm und Straß bei St. Thomas, Oberstockmayr, Jgl- seder, Altgrub bei Michaelenbach. Bon da gieng die Gränze am Michelnbach abwärts bis zur Aschach. Jenseits des Baches lag nur Reichenau. Eine Curatfiliale vou Waizenkirchezt mit einem eigenen Seelsorgs¬ bezirke schon int Mittelalter war Prambachkirchen. Frühzeitig war in dieser Gegend das Geschlecht der Prambacher ansässig. Ober-, Unter- und Schnrer-Prambach erinnern heute noch an ihren Namen. Unter Schnrer-Prambach lag Burgstall an der Aschach. Die Prambacher sind anfangs reichsfrei gewesen, sanken aber schon zu Ende des 12. Jahr-