Bäcker und Fleischhauer. Diese sonnten während der Invasion nicht genug Vieh schlachten. Vom Brauhaus wurde das Bier noch warm weggeführt. Bo» der durch Napoleon Oberösterreich aufgelegten Kriegs- eoniribution von 38 Millionen Franken trafen den Markt Waizen- kirchen 2190 Gulden 12 Kreuzer. Das Geld lag im Gerichtsdienerhaus zur Abfnhr bereit. Da wurde nachts die Kasse erbrochen und die Con- tribntiou sammt den Taxen vom abdichtn Richteramte geraubt. Beides zusammen betrug 412 l Gulden 40 Kreuzer. Es kam hievon nichts mehr au's Tageslicht. Der amtlich erhobene Schaden des Marktes Waizeukirchen während des Einfalles und der Cautoniernug der feind¬ lichen Truppen belief sich auf 46.502 Gulden 22 Kreuzer. Am meisten kamen folgende Bürger zu Schade»: Jakob Oberndorfer Nr. 2 mit 4500 Gulden, Anton Heigl Nr. 12 mit 1608 G., Joseph Biermair Nt*. 26 mit 1001 G., Anton Pleuiuger Nr. 44 mit 2500 G., Ferdinand Ecker Nr. 47 mit 1400 G., Johann Altmann Nr. 49 mit 1800 G., Johann Maier Nr. 54 mit 6192 G., Johann Kaiser Nr. 58 mit 5000 G., Joseph Diluck Nr. 60 mit 1256 G. Anton Schatz! Nr. 61 mit 4388 G. Die Verluste der übrigen hier nicht aufgeführten Bürgerhäuser waren unter 1000 Gulden. Endlich kam der erwünschte Friede. Doch was brachte er? Gleich nach dem Einfalle kam das Land als erobertes < unter französische Verwaltung. Nach dem Artikel III des Wiener Friedens vom 14. Qetober 1809 wurde nebst Salzburg und dem Jnviertel auch der westliche Theil des Hausruckviertels an Kaiser Napoleon abgetreten. Zur Gränzregulierung tagte eine Commission aus Schloss Weidenholz. Frankreich vertraten Joseph Maria Baron Pernety, General der Artillerie, Simon Pierre Nicolas Prevost Bernois, Genie-Major, Henri Alexander Leopold von Cnstres, Major, Ingenieur und Geograph, und Jean Pierre Theodor Barmt von Waeqnant, Oesterreich dagegen Kaspar Baron Lempruch, Kreishauptmann im Hausruckkreise, und der ge¬ heime Rath August Wolfgang Karl Graf von Auersperg. Das Museum Franeiseo-Carolinum in Linz besitzt eine beglaubigte Abschrift des franzö sischeu Demarkatious-Protokolles. Nach mehr als tausend Jahren sollte die uralte Gränze des St. Emeraner Waldgebietes wieder zu Ehren kommen. Die nette Gränzliuie begann nämlich an der Donau bei Schlägen, lief den Schlägen und Freudenthaler-Bach aufwärts bis Beckenhof, von hier westlich zur Straffe zum Ernecker- und Renauer- gute, hierauf gerade südlich auf bett zwischen Rieschiug und St. Agatha entspringenden Bach bis zu dessen Mündung in den Leitenbach bei Esthosen, den Leitenbach abwärts bis zum Einflüsse in die Aschach, die Aschach auswärts bis vor Waizenkirchen, wo- sie die Aschach über setzte, in einem kleinen Kreis den Markt umsieng und über den Pfarrhofberg, Wehbach, Kepling, Niederndorf an den Michelnbach lief, Hann weiter nach Polheim und Grieskirchen. Bott der Ortschaft Münithal wurde nur der Pfarrhof in die Gränzliuie einbezogen. Alle genannten Orte liegen innerhalb dieser Linie (Strn, Peuerb., 597—98).