27 wegen Leidenden glücklich in einem Briefe vom 22. Öctober 1527 an Stifel (Strn., 447. Ep. Luth. ed. lat. IT. 329. Luther's Werke vcip,v XIX., 528). Nach Keyser's Tod ließ Luther zwei Druckschriften erscheinen: ,Hystori oder das warhastig Gesd)ichte des Leydens und Sterbens Lienhart Kaiser's seligen, etlvo Pfarrers zu Waytzenkirchen, . . am Freytach nach Laureutii im Jar 1528c, bann: ,Bon Er Len hart Keyser von Beyern Eine selige Geschicht. Mart. Luther. Wittenberg 1526‘ (Strn. Penerb. Nachtr., 223). Die Saat trug Früchte. Keyser hatte au einem Orte in Baiern auf eigene Kosten einen Schulmeister unterhalten, welchen er ,seinen lUrtd/ nennt. Dieser unterrichtete Knaben in Luther's Lehre. Nach seiner Gefangennahme empfahl Keyser denselben au Magister Stifel. Ulrich flüchtete nach Tolet zur Frau Jörge rin. Keyser machte ihn zum Miterben in seinem Testamente (Raupach, 39 u. s. f. Köstlb.). Unter dem Schlitze des Adels gewann die neue Lehre immer mehr an Verbreitung. Nebenher wucherten die Seete der Wiedertäufer und der Flaeiauismus. Sämmtliche Herrschaftsbesitzer von Weidenholz schlossen sich der Augsburger Konfession an, die Schauuberger, die Perkhaimer ltitb ihre Verwandten die Polheimer, die Losensteiner, die Hoheufelder, die Kuefsteiner. Die Brüder Rudiger und Gundaker von Starhemberg nahmen das Verleihungsrecht der Pfarren Naternbach, Peuerbach und Waizenftrcheu für ihre Herrschaft Peuerbach in Anspruch. Der Passau'sche Offieial bestritt es. Zwar erklärten sie sich nach Ab¬ hörung von Zeugen ant 17. Jänner 1562 zufrieden mit dem Rechte der Vogtei und der Besitzeinführung. In der That verfuhren sie aber ganz anders. So kamen trotz des Widerstrebens der Bischöfe von Passau halb oder unkatholische Priester auf die Pfarren. Noch unter Admini¬ strator Herzog Ernst, also vor 1540, erhielt Kaspar Dietrichinger (Dietriuger) die Pfarre Waizenfircheit. Hier lebte zu jener Zeit Kaspar Sandlbeckh als Viear, wie er sich selbst urkundlich nennt. Georg III. von Schaunberg hatte einen lutherischen Prediger auf Eferding gesetzt. Auf des Kaisers Befehl musste er ihn wieder abdanken. Es kam Sandl¬ beckh als Stadtpfarrer (Pleban) nach Eferding, konnte sich aber nur kurze Zeit behaupten. Der Schauuberger trntrde wieder in kaiserliche Gnaden aufgenommen. So ein Schreiben vom 20. November 1545 lTopogr, 50). Dietrichinger starb int Jahre 1547. Sein Wandel war nicht mehr katholisch (Strn., 455). Ihm folgte mittelst päpstlichen Privilegiums, da sein Vorfahr in einem sogenannten ,päpstlichen Monat*1 gestorben war, Balthasar Freyunger aus Passau, Hofkaplan des Fürst¬ bischofes Wolfgang von Salm zu Passau (Topogr., 168). Er resignierte am 7. Juni 1561 die Pfarre und wurde auf das Staudinger'sche Beneficium in Wels eonfirmiert. ,Wegen feiner Frömmigkeit und muster haften Wandels^ berief ihn der Administrator des Bistums Wien, Bischof Urban von Gurk. Er empfahl ihn deut Bürgermeister lieberntonn für die geistliche Pflege der Annen zu St. Marx in Wien. Im Jahre 1567 übergab ihm der Stadtrath das Beuefieiunt zu St. Salvator. Hier