die damals seßhaften Romanen, das keltisch-römisch-germa- nische Mischvolk. Auch die Herrschaft der Römer in den Alpenländern ging zu Ende. Sie wurden zu Ausgang des 5. Jahr¬ hunderts nach Christi von den germanischen Volksstämmen verdrängt und später ihre Provinz Rorikum von diesen in Besitz genommen. Die Landsitze waren dem jungen und aufstrebenden Volke der Germanen zu eng geworden und alle drängten dem Süden zu, in der Hoffnung, gute Weide und Ackerland zu gewinnen (Völkerwanderung). IH. Die Besiedlung. Im Gefolge der Awaren drangen Südslawen um die Mitte des 6. Jahrhunderts in unsere Gegenden vor. Auf friedlichem Wege setzten sie sich in den Besitz der ent¬ völkerten und von den Awaren gemiedenen Gegenden. Auch in unserer Gegend sind durch die Ramengebung manche solcher Orte beurkundet, in denen einst Slawen neben den übriggebliebenen Romanen oder Walchen hausten. Schon der Name des Ortes und Flusses Gaflenz ist slawischen Ursprunges; desgleichen die Bach- und Orts¬ namen: Laussa, Raming, Pleissa, Reifling und Frenz. In der Ortschaft Kleingschnaidt ist als slawische und gleich- zeitig als älteste Siedlung das Bauernhaus Lohnsitz, dessen Name im 16. Jahrhundert noch für den Gschnaidter- bach gebraucht wurde, beurkundet. Lohnsitz stammt von loöiza = Sumpfbach. Auch die Bauernhäuser Bretpoting (von prepotniks = Äberweger), Greppelsberg, heute Kirs genannt (von krepel = Prügel), und der Ortschaftsname Pellendorf, jetzt meist unrichtig Pettendorf geschrieben, sind Zeugen slawischen Lebens im Gaflenztale. Im Laufe der Zeit wurden diese Slawen eingedeutscht und um die Wende des 1. Jahrtausends n. Chr. sprach man in unserm Äeimat- lande wohl kein windisch' Wort mehr. Gleichzeitig mit den Slawen, und in einzelnen Gegen- den schon früher, kamen Bajuvaren als Ansiedler in unser Land. In den Alpentälern längs der Enns dürften sie erst später als die Slawen, nachdem der gute Boden in den andren Ansiedluugsgebieten schon gesuchter und seltener war, eingezogen sein. Sehr viele Namen erinnern an diese 7