RaGriGten des «andeÄverve»nSeS Dverösterreiw-S Se-S ÄenSralverSa«Ses der -TsmAss. organifotionni der KriegÄinvaliSen u. KrSegeryintervIievene« in £inj w. M. Redaktion, Verwaltung und Expedition: Linz, Promenade 11, Tel. 782» — Redaktionsschluß am 15. jeden Monates, ffiffchetnt monatlich einmal. Wreß-S pro «ttt« is (großen. 3lf. 9. £ins, am i. Geptemver 1925. 3. AaHrgttvM. Verbandstag. ~ Gründliche Arbeit. — Die Lnngentnberknlose als Kriegsbeschädignna. — Der Paragraph 17. — Wenn zwe! «-AUWWET Z das gleiche tun ... — Der Anschlag ans die kriegsbeschädigten Bnndesttngestellten — vorderhand abgewehrt. — Für die Invaliden hat man kein Geld. — Die Einigkeit der Kriegsopfer auf dem Marsche. — Verbandsangelegenheiten. — Inserate. BervanSStag. In unserer letzten Nummer der Nachrichten haben wir die Tagesordnung für den Verbandstag veröffentlicht. Es mußte eine Umstellung vorgenommen" werden, weshalb der Punkt 4, Berichte, a) Allgemeiner Bericht des Vorstandes (Weidinger), t>) Bericht des Sekretariates und des Organisa- tionsreserates (Hufnagl) zu lauten hat. Die Ortsgruppen werden aufaefordert, ehestens die Delegierten für den Verbandstag zu melden und die An¬ träge einzubringen, damit die Vorarbeiten keine Verzöge¬ rung erleiden. Der Vorstand. Gründliche Mrvett Wir konnten einmal berichten (Nr. 2von 1925), daß die christlichsoziale Gesamtpartei den Beschluß faßte, ein Studienkomitee einzusetzen, welches zu überprüfen hätte, ob die ehemals kaiserlichen Güter „rechtlich" enteignet wurden und ob sie nicht Privatvermögen darstellen. Die christlichsoziale Partei, von der man im gegen- wältigen Zeitpunkt nicht gerade behaupten kann, daß sie soziales Empfinden hat, weicht ganz von ihren Gepflogen¬ heiten ab, wenn es gilt, der „armen" Familie Habsburg zu dienen. Sie unterwirft sich den Befehlen der monarchi- stischen Partei, welche außer den Christlichsozialen niemand ernst nimmt. Wir wiederholen nochmals, daß wir uns in den Streit, der zwischen den verschiedenen Parteien entsteht, nicht einlassen, daß wir aber trotzdem aus der Reserve heraus müssen, weil diese Güter, deren Enteignung über- prüft werden soll, Güter des Kriegsgeschädigtenfonds, also jenes Fonds sind, der einen Teil des Aufwandes für die vom Staate zu zahlenden Renten tragen muß. Die derzeitige Konstellation des Nationalrates'ist eine solche, daß die Gefahr, daß die Güter dem Fonds ent- zogen und der Frau Zita zurückgegeben werden, nicht so gro'ß ist. Es ist also eine Frivolität, in einem Zeitpunkt, in dem tausende Kriegerwitwen und Eltern auf ihre Schundrenten warten, auch nur daran zu denken, die Güter, die unsere Renten sichern, der Familie Habsburg unrühmlichen Andenkens zuzuschanzen. Auch Frau Zita ist als Witwe nicht mehr zu be¬ dauern als eine Kriegerwitwe. Sie hat aber einer solchen das eine voraus, daß sie vermögend ist, eine Anzahl Privatlehrer halten kann und nicht auf eine Witwenrente von 12S monatlich warten und davon auch leben muß. Uebrigens ist sie noch jung und kräftig, kann also, wenn es wirklich schlecht geht, einer Arbeit nachgehen. Auch diese Frau soll sich cm das Sprichwort halten: Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen. Zeit ihres Lebens hat sie gegessen und nichts gearbeitet. Das Sprichwort gilt nicht nur für Kriegerwitwen. Seit Monaten hörte man davon nichts mehr. Wir waren der Meinung, die Partei habe selbst eingesehen, daß sie einen unmöglichen Schritt gemacht hat, haben uns jedoch getäuscht. Ein monarchistisches Wiener Wochenblättchen griff das Komitee an, daß die Ueberprüfung nicht schneller vor sich geht. Das gab den Herren einen Stich ins Herz und schnell versuchen sie, in der „Reichspost" Entschuldigungen zu stammeln. Diese schreibt in ihrer Nummer vom 18. Juli 1925: „Die Rechtsfragen des Habsburger-Vermögens. Zu Beginn dieses Jahres hat die christlichsoziale Partei ein Untersuchungskomitee zur Klarlegung der Rechtsfragen betreffend das konfiszierte Habsburger- Vermögen vom Standpunkte der Moral und des natür¬ lichen Rechtes eingesetzt. Ein in Wien erscheinendes Wochenblatt überschüttet nun das Komitee und die christ- lichsoziale Partei mit Vorwürfen und Verdächtigungen, daß diese angeblich in 14 Tagen zu leistende Arbeit noch immer nicht geleistet sei und daß ihre Resultate noch immer unveröffentlicht blieben. Wir werden nun gerade von jenen Kreisen, die sich bemühen, den Rechtsstand- punkt der kaiserlichen Familie vor jenem und einem anderen, von katholischer Seite eingesetzten Komitee zur Geltung zu bringen um die Feststellung gebeten, daß diese Verdächtigungen ganz verfehlt sind. Die Arbeiten werden gerade im Interesse der aufzudeckenden vollen Wahrheit äußerst gründlich ge¬ führt. Und je gründlicher, desto besser ist es für den Standpunkt der kaiserlichen Familie. Ein hervorragender Historiker hat durch Monate peinlichst genaue Archiv- arbeiten geleistet, um den letzten Wurzeln der Familien¬ vermögen nachzugehen. Die eben erst jetzt abgeschlossenen, überaus wertvollen Ergebnisse dieser wissenschaftlichen Forschungen abzuwerten, war eine Notwendigkeit. Die Insinuation einer heuchlerischen Unterdrückung dieser Er- gebnisse durch die christlichsoziale Partei wirb von jenen bestinformierten, für den Rechtsstandpunkt der kaiser- lichen Familie innerhalb der Partei eintretenden Fak- toren als gänzlich unhaltbar und der Entwicklung zur ruhigen Erkenntnis historischer Resultate geradezu schäd- lich zurückgewiesen", und in der „Reichspost" vom 23. Juli 1925 findet sich wieder ein längerer Artikel „Das Privatvermögen des ErzHauses Habsburg-Lothringen" von einem Universitätsprofessor Dr. Franz Z e h e n t- b a u e r. Der Artikel gibt hauptsächlich den Inhalt einer Broschüre wieder, welche von Herrn Dr. Gustav T u r b a, Professor an der Wiener Universität, im Verlag Wilhelm Braumüller, Wien IX., Servitengaffe 5, 139 Seiten stark, erschienen ist. Mit dieser Broschüre soll angeblich bewiesen sein, daß ein großer Teil des durch die Gesetze über den Kriegsgeschädigtenfonds beschlagnahmte Ver-