Schwäche erkennen lasse. „Gleichzeitig mit dem Friedensangebot muß eine geschloffene Front in der Heimat erstehen, die erkennen läßt, daß der unbeugsame Wille besteht, den Krieg fortzusetzen, wenn der Feind uns keinen Frieden oder nur einen demütigenden Frieden geben will. Sollte dieser Fall eintreten, dann wird das Durchhalten des Heeres entscheidend von der festen Haltung der Heimat und dem Geist, der aus der Heimat zum Heere dringt, abhängen." Bussches Vortrag hat auf die Parteiführer sehr stark gewirkt. Auf einen derartigen Stand der Dinge war keiner von ihnen vorbe¬ reitet. Wenige Stunden bereits nach dem Vortrage liefen in Berlin unter Berufung auf Bussches Vortrag die ungeheuerlichsten Gerüchte um. Die weitere Entwicklung der Dinge im Oktober und November 1918 ist von diesen Tatsachen auf das Stärkste beeinflußt worden. Über den Vortrag des Majors Frhr. v. dem Bussche hat sich auch Ludendorff in seiner Aufzeichnung vom 31. Oktober 1918 geäußert. Er geht davon aus, daß der deutschen Sache aus der Nichtgeheimhal¬ tung der Darlegungen schwerer Schaden erwachsen sei, und fährt dann fort: „Der Vortrag von Major v. dem Bussche war militärisch durch¬ aus sachlich. Der Soldat, der seit vier Jahren den schwersten Kampf mit ungenügenden Mitteln durchzukämpfen hat, ist gegen Gefahren abgehärteter als ein Mann, der plötzlich Gefahren zu sehen bekommt, die er bisher nicht kannte. Plötzliche Schwierigkeiten packen naturge¬ mäß mehr. Tatsächlich scheint der Vortrag des Majors v. dem Bussche die Herren vollständig überraschend getroffen zu haben. Irgend eine Aufklärung über unsere Ansichten vom August hatte nicht stattgefun¬ den. Nur so kann ich mir erklären, daß der Vortrag des Majors v. dem Bussche tatsächlich niederschmetternd gewirkt hat, und daß unsere Lage noch ernster angesehen wurde, als sie schon war." Im Laufe des Nachmittags trafen der Kaiser und der Feldmar¬ schall in Berlin ein, während General Ludendorff leider im Großen Hauptquartier zurückgeblieben war, so daß ihm nur der Weg der telephonischen Verständigung mit Berlin übrig blieb. So konnte er seinen Leitgedanken, daß die 14 Punkte Wilsons nur als Grundlage für die Friedensbesprechung dienen, nicht aber als vom Feinde auf¬ erlegte Bedingungen gelten sollten, nur telephonisch durch Vermitt¬ lung des Majors v. dem Bussche betonen. Durch ihn ließ er den Vizekanzler v. Payer bitten, die an Wilson zu richtende Note vor¬ her nach Spa mitzuteilen, und übermittelte nachmittags selbst einen Entwurf hierfür. Die Besprechungen des Prinzen Max von Baden mit den Partei- führern hatten inzwischen im Laufe des Tages zur Feststellung eines