Die teilt militärische oberste Kriegsleitung an den amerikanischen Senat bekanntgab, und daß am Ende des deutschen Ringens die Lansingnote vom 5. November 1918 Deutsch¬ lands völlige Unterwerfung vorbereitete. Am Anfang und am Ende des deutschen Ringens im Jahre 1918 stand Wilson. Was dazwischen liegt, ist der Heldenkampf des deutschen Volkes um seine Behauptung in der Welt nach vier schwe¬ ren Kriegsjahren. Mit dem Gefühl, den überwiegenden Teil der öffentlichen Mei¬ nung in der deutschen Heimat und die ganze Armee hinter sich zu haben, hatte sich die O.H.L. zu einer großen Offensive entschlossen, die im Frühjahr 1918, noch rechtzeitig vor dem Eintreffen namhaf¬ ter amerikanischer Streitkräfte, beginnen sollte. Man war sich im Großen Hauptquartier der ungeheuren Schwierigkeiten eines auf Kriegsentscheidung gestellten Angriffs voll bewußt, hoffte sie aber zu überwinden, da es im Frühjahr 1918 zum ersten Mal möglich war, den Heeren der Entente im Westen in zahlenmäßig gleicher Stärke, an den Brennpunkten der Entscheidung vielleicht sogar mit Überlegenheit entgegenzutreten. Durch die Friedensschlüsse von Brest-Litowsk und Bukarest war gerade noch rechtzeitig die Sorge um den Osten behoben: Deutschland kämpfte zum ersten Mal seit Kriegsbeginn mit gesichertem Rücken. Zwar waren uns unsere West¬ gegner in der Gesamtausrüstung, in der Ausstattung mit Flugzeugen und Tanks, Bekleidungsgegenständen, Munition und vor allem hin¬ sichtlich ihrer Verpflegung erheblich überlegen. Trotzdem erhoffte die O.H.L. den Sieg und baute hierbei auf die Zauberkraft der Offen¬ sive. Bis in die Reihen der Grabenkämpfer hinein wurde tatsächlich im gesamten Heere das Ende des Stellungskrieges und der Entschluß zum Angriff erwartungsvoll und freudig begrüßt, da er den kaum mehr ertragbaren Leiden des Dauerkampfes in den Zonen einer nun schon Jahre andauernden Verwüstung ein Ende zu bereiten ver¬ sprach. Ein weiteres Stehenbleiben in passiver Abwehr konnte für die deutsche Oberste Heeresleitung nicht mehr in Frage kommen, da die Überlegenheit unserer Gegner mit Kampfmitteln aller Art den Stellungskrieg schließlich zu unseren Ungunsten hätte entscheiden müssen. Hieran ließ der Ausgang der großen Materialschlachten im Jahre 1917 keinen Zweifel. Gesellte sich zu den jetzt vorhandenen Kräften der Entente im Westen noch der Zustrom frischer amerikani¬ scher Truppen, so war auf einen kriegsentscheidenden Erfolg im We¬ sten bei einer lediglich auf Abwehr eingestellten Kampfform, mochte sie auch mit Offensivstößen gepaart sein, kaum mehr zu rechnen. Von rein militärischem Standpunkt aus war somit gegen den Entschluß zur Offensive nichts einzuwenden. Es fragte sich nur, ob