Zucker dasselbe Resultat erzielt wird, während die Verbrennung 
von 1 g Fett ein viel ausgiebigeres Resultat liefert, indem 
dabei die Temperatur von 1 Liter Wasser um 9'3° erhöht 
wird. Man kann also sagen, die Verbrennungswärmen von 
Eiweiß und Zucker sind gleich groß, die des Fettes ist aber 
mehr als doppelt so groß als die von Eiweiß oder Zucker. 
Da uuu diejenige Wärmemenge, die imstande ist, die 
Temperatur von 1 Liter Wasser um Io Celsius zu erhöhen, 
eine Kalorie oder Wärmeeinheit (W-E.) genannt wird, 
so können wir auch sagen: 
Eiweiß und Zucker haben eine Verbrennungswärme von 
4"1 Kalorien, Fett aber hat eine solche von 93 Kalorien, was 
eben nichts anderes heißt als: 
Wenn man 1 g Eiweiß oder Zucker verbrennt, so wird 
dadurch so viel Wärme geliefert, daß man damit imstande 
wäre, dke Temperatur von 1 Liter Wasser um 41°, durch 
Verbrennung von 1 g Fett aber um 9'3° Celsius zu erhöhen. 
Wie groß ist nun die Menge des Heizmaterials, die 
dem Körper eines erwachsenen Menschen in 24Stunden zu¬ 
geführt werden muß? Sie muß so groß sein, daß sie die 
Wärmeansgaben und die Arbeitsleistung während dieser Zeit 
zu decken imstande ist. Und diese Ansprüche sind nicht gering, 
sie entsprechen einer Menge von etwa 3000 Kalorien, das 
heißt einer Wärmemenge, die nötig wäre, um 30 Liter Wasser 
von 0° auf 1000 erwärmen, also zum Sieden zu bringen! 
Aber ein schwer arbeitender Mensch hat einen weitaus höheren 
Kalorienbedarf und man kann seine Ansprüche als bis auf 
etwa 4000 Kalorien reichend, bei ganz außergewöhnlicher 
Leistung aber auf eine weit höhere Zahl ansetzen (so werden für 
oberbayerische Holzknechte bis zu 6200 Kalorien angegeben). 
Bleiben wir aber bei einem durchschnittlichen Bedarf 
von 2500 Kalorien und legen wir uns die Frage vor, mittels 
welcher „Heizmittel" dieses Erfordernis befriedigt werden kann, 
so darf man darauf antworten, daß es für die Beschaffung 
des Kalorienbedarfes zunächst gleichgültig ist, aus welchen 
Energiequellen diese Energien freigemacht werden. So wie man 
um einen Motor zu betreiben, Kohle oder Koks, Spiritus oder 
Benzin benützen kann, sofern nnr die Einrichtung für die 
Verbrennung des einen oder anderen Heizmittels vorhanden 
ist, so hängt doch das Wieviel von jedem dieser Brennstoffe, 
das für eine bestimmte Leistung des Motors nötig ist, von 
dem Verbrennungswert ab, den der betreffende Brennstoff hat, 
d. h. von der in ihm gebunden enthaltenen chemischen Energie, 
die durch die „Verbrennung" in Form von Wärme aus ihm 
freigemacht wird, die dann ihrerseits als mechanische Energie,