56 Es wird sich daher darum handeln, die Erträge aus der Vieh haltung unter diesem Gesichtspunkt zu untersuchen. 2. AnimalischeProdukte. So bekannt es ist, daß die tierischen Leistungen während des Krieges erheblich gesunken sind, so ist es doch schwer, einen einwand freien zahlenmäßigen Ausdruck hierfür zu finden. Gerade die tieri schen Produkte gelangen zu so erheblichen Mengen in den Schleich handel, daß es schwer hält, ein einwandfreies Bild über den tatsäch lichen Rückgang der Erzeugung pro Stück Vieh zu gewinnen. Für die Milcherzeugung ergibt eine Reihe buchmäßiger und glaubwürdiger Ergebnisse einen Ertragsrückgang, bereits bis zum Jahre 1917/18, um 38 %. In den verarbeiteten Abschlüssen von 101 Betrieben sank der Milchertrag von 8,56 Liter vor dem Kriege auf 5,32 im Jahre 1917/18. Inzwischen ist, entsprechend der ver schärften Eiweißnot, ein weiterer Rückgang eingetreten, so daß die allgemeinen Schätzungen Glauben gewinnen, welche nur noch mit einem durchschnittlichen Ertrage von 3 Liter Milch pro Kuh und Kopf rechnen. Legt man den Berechnungen einen Tagesertrag von 3sch 1 im Durchschnitt sämtlicher Bestände zugrunde, so entspräche dies einem Jahresertrag von 1277 l, was gegenüber der Friedensschätzung von 2200 l einen Minderertrag von 42 % bedeuten würde. Demgegenüber ist der durchschnittliche Milchpreis von 13 aus rund 40 Pfg., d. h. um 207 %, gestiegen. Die Milcheinnahme von einer Kuh berechnet sich demnach in der Gegenwart gegenüber dem Frieden, wie folgt: 2200 1 ä 13 Pfg. = 286,— M 1277 1 ä 40 Pfg. = 510,80 „ Mehreinnahme 224,80 M = 78,6 % Um die Mehreinnahme pro Kuh bei der Verbutterung zu er rechnen, ist nachfolgende Rechnung anzustellen: 1913: 2200 l Milch ergeben bei 14 1 Milchbedarf pro Pfund Butter 157 Pfund 1919: 13001 Milch ergeben bei einem Bedarf von 15,5 1 37 ) Milch pro Pfund Butter 84 „ 1913: 157 Pfund Butter bringen zum Preise von 1,28 M einen Erlös von . . . . 201,— M 37 ) Mehrbedarf infolge geringeren Fettgehalts.