24 waren, die jetzt eintretende Lohnsteigerung eine stürmische war. Viel fach weisen die Buchabschlüsse schon bis 1917 eine Steigerung um 75 % auf. Umfangreiche Erhebungen haben ergeben, daß im Mittel mit einer Einkommenserhöhung der ländlichen Arbeiterschaft von 150 % zu rechnen ist (vergl. Anl. V, 1).. Das Normaleinkommen eines Vollarbeiters liegt heute, je nach der Gegend, unter Bewertung des Deputats zu Höchstpreisen und eines niedrigen Ansatzes für die Wohnung zwischen 2000 und 2400 M. Ein erheblicher Teil der Einkommenssteigerung, insbe sondere soweit das Deputat in Betracht kommt, ist naturgemäß aus die Erhöhung der Produktenpreise zurückzuführen. Da die Deputate jedoch wegen der bestehenden Verfügungsbeschränkungen größtenteils in Geld abzulösen sind, sind die durch die Löhne bedingten Kapital anforderungen gegenwärtig sehr erhebliche. Stellte schon im Frieden die Lohnausgabe, abgesehen von den kleinsten Betrieben, den wesent lichsten Teil der Ausgaben dar, so konnte eine Verdoppelung oder gar Verdreifachung dieses Postens nicht ohne weittragende Wirkung sein. Wie wohl nicht mehr zu bezweifeln ist, wird die Anbaufläche der Früchte größten ArbeitSbedarfs eingeschränkt werden, sofern nicht ganz besondere Vorteile auf der anderen Seite die an sich not wendige und richtige Tendenz durchkreuzen, bei Arbeitermangel von der intensiven zur extensiven Wirtschaftsweise überzugehen. Wo aber, wie etwa bei dem Anbau gewisser Spezialprodukte, unverhältnis- mäßige Gewinne locken, da wird dieser Fall nicht eintxeten, sondern es wird vorgezogen, eine größere Fläche extensiv zu nutzen, eine kleinere jedoch um so intensiver, was wohl gelegentlich privatwirt schaftlich rentabel sein mag, volkswirtschaftlich jedoch unerwünscht ist. Die Notwendigkeit der Einschränkung intensiver Wirtschaftsweise wird eine um so größere, wenn neben dem geringen Angebot von Arbeitskräften eine Verteuerung einhergeht, welche der Steigerung der Produktenpreise wesentlich voraneilt. Dann sinkt neben der Möglichkeit auch der Wille, Arbeitskräfte zu beschaffen, weil ihre Einsetzung nicht mehr lohnt. Diese Möglichkeit gewinnbringender Verwertung der Arbeitskraft sinkt aber um so mehr, wenn zu der allgemeinen Lohnsteigerung eine Verkürzung der Ar beitszeit tritt. Dazu kommt schließlich, daß die Arbeitsleistung nicht allein durch die Arbeitsverkürzung, sondern insbesondere auch infolge b:3 allgemeinen Arbeitsunwillens eine starke Herab setzung und somit eine über die Lohnerhöhung hinausgehende Ver teuerung erfährt. Die mittlere Preissteigerung der Arbeitsstunde um mindestens 180 bis 250 % steht um etwa 25 über der