7 Für Kalk kommen ferner noch schätzungsweise 8 bis 10 Mil lionen Doppelzentner in Frage mit einem Gesamtwerte von etwa 12 bis 14 Millionen Mark. Dem zunehmenden Dllngerverbrauch entsprechend stiegen aber auch die Ernteergebnisse vom Hektar sehr erfreulich. Da die Erträge eines einzelnen Jahres niemals untereinander als der- gleichbar angesehen werden dürfen, so sind in der folgenden Zu sammenstellung die deutschen Ernteerträge in den Jahren 1886 bis 1910 in Zeitabschnitten von je fünf Jahren wiedergegeben. Die Ergebnisse der drei Jahre 1911, 1912 und 1913 weisen denn auch bei Hafer, Kartoffeln und Heu große Schwankungen auf. Ertrüge auf 1 da in Doppelzentnern (100 kg). Periode Roggen Weizen Gerste Hafer Kar toffeln Wieseu- heu 1885/86-1889/1890 11,6 15,1 15,0 14,1 101,7 32,7 1680/91—1394/1895 13,1 16,3 16,4 14,5 105,3 - 33,2 1895/96-1399/1900 14,2 17,7 16,6 15,6 116,5 40,6 1900/01-1901/1905 15,4 19,0 16,5 17,2 120,9 40,2 1905/06—1909/1910 16,7 19,9 19,5 19,2 139,0 43,4 1911 17,0 20,8 19,9 17,0 103,5 32,7 1912 16,8 22,6 21,9 19,4 150,3 46,0 1913 19,0 23,5 22,2 21,9 158,6 46,6 Betrachtet man die beiden vorstehenden Tabellen im Zusam menhange, so ergibt sich, baß tatsächlich im allgemeinen die ver- inehrte Verwendung von Kunstdünger mit der Zunahme der Erträge parallel gegangen ist. Zu beachten bleibt aber, daß diese Zahlen nur Durchschnittserträge darstellen, und daß außerordent lich starke Abweichungen nach oben wie auch nach unten in Deutschland vorkommen. Wenn der Präsident des Kriegsernäh rungsamtes erst kürzlich im Reichstag darauf hingewiesen hat, daß es auch heute noch in einzelnen Gebieten Deutschlands größere und kleinere Güter gibt, die grundsätzlich die Verwendung von Kunstdünger verwerfen, so kann man sich eine Vorstellung davon machen, wie steigerungsfähig an sich nach dem Kriege der Dünger verbrauch in der deutschen Landwirtschaft erscheint, ganz abgesehen von den großen Mengen an Kunstdünger, die nach Friedensschluß erst einmal dazu verwendet werden müssen, um die Böden wieder in den besseren Kulturzustand, wie er vor dem Kriege bestanden hat, zu setzen.