allem für Jrlanv, als vem größten Kavtoffellonsumenten der Welt; aber auch in England selbst, wo der Kartoffelverbrauch beträchtlich geringer ist als in Deutschland, macht sich der Mangel in sehr empfindlicher Weise bemerkbar, da dort normalerweise die Kartoffeln weder verfüttert noch gebrannt werden, so daß nicht, wie in West europa, die Möglichkeit besteht, die für Speisezwecke verfügbare Menge auf Kosten derjenigen Kartoffeln zu erhöhen, die andere Ver wendung finden. Kartoffeln und Zucker zusammen decken in England einen ebenso großen Teil des Kalorienbcdarfs- wie in Deutschland, wenn auch in umgekehrtem Verhältnis (Zucker in England 10 %, in Deutschland 5 %, Kartoffeln 10% in Deutschland', 5% in England). Da nun auch die Zuckereinfuhr nach England stark zurückgegangen ist, so hat schon vor der Verhängung der Seespcrre in England ein großer Mangel an diesen beiden wichtigen Kohlehydratspendern geherrscht. Wie muß nun unter diesen Umständen die weitere Erschwerung der Nahrungsmittelzufuhr in England wirken? An sich stehen einer Volkswirtschaft, die vor der Gefahr der Isolierung steht, vier Wege offen, um dieser zu begegnen. Erstens: An eine Steigerung der eigenen Produktion hat die englische Öffentlichkeit zuerst gedacht, und die Negierung hat es nicht an Bemühungen fehlen lassen, die Landwirtschaft zu fördern. Daß aber in dieser Beziehung nur sehr wenig erreicht werden kann, haben wir Deutsche während des Krieges lernen müssen. England seinerseits scheint noch nicht zu der Erkenntnis gekommen zu sein, daß eine wesentliche Erweiterung und Intensivierung des landwirtschaft lichen Betriebes gerade im Kriege bei der Schwierigkeit der Arbciter- und Düngerbeschaffung und bei den gesteigerten Ansprüchen an das Saatgut, die eine Erweiterung nach sich ziehen würde, nur in sehr beschränktem Maße möglich ist. Zweitens: Auf dem Gebiet der V o r r a t s w i r t s ch a f t liegen die Dinge vielleicht günstiger. Wieviel an Vorräten in England vorhanden ist, das.läßt sich trotz aller Statistiken kaum mit einiger Bestimmtheit feststellen. An sich würde es aller Kriegspsychologie widersprechen, wenn nicht auch in England, abgesehen von den „sicht baren" Vorräten, durch die Großhändler, die Kleinhändler und die Haushaltungen beträchtliche Mengen aufgespeichert worden wären, teils aus Gründen der Spekulation, teils aus Vorsorge. Es ist anzu nehmen, daß sich die wohlhabenden Schichten mit hochwertigen Nahrungsmitteln, mit Schinken, Speck, Zucker, Reis usw. gut ein gedeckt haben. Schwerlich aber sind beträchtliche Mengen von solchen Nahrungsmitteln in der Arbeiterbevölkerung vorhanden. Überdies