0 große der Stadt hat. Je großer die Bevölkerungszahl ist, um so höher sind im allgemeinen die Ansprüche, die an die Verwaltung gestellt werden. Nicht allein daß größere Mengen zu beschaffen und zu bewegen und an ein größeres Viel von Menschen zu verteilen sind, es muß auch eine umfang reiche Vorratswirtschaft getrieben werden, da anderenfalls schon die kleinste Stockung in der regelmäßigen Zufuhr genügen würde, um den Zusammenbruch herbeizuführen. Die Einsicht in die Notwendigkeit einer Vorratshaltung ist vom ersten Mobil machungstage an bei den meisten großen'Städteverwaltungen lebendig gewesen und hat sich im weiteren Kriegsverlauf ver stärkt. Mit rühmenswerter Bereitwilligkeit haben die Gemeinde kollegien zu diesem Zwecke große Kredite bewilligt. Erfahrungen über eine zweckmäßige Aufbewahrungs- und Konservierungs methode sind gesammelt und zu einer Wissenschaft geworden. Heute ist der Wunsch, Ware zu bekommen, weit stärker als die Sorge, die ihre Aufbewahrung macht. Selbst für so empfindliche Gegenstände wie Kartoffeln, Gemüse und Obst fehlt es jetzt nicht mehr an Vorbereitungen sachgemäßer Lagerung oder an Einrich tungen für ihre Verarbeitung zu Dauerwaren. Die kleineren Städte werden von solchen Sorgen naturgemäß sehr viel weniger belastet. Die Beschaffung wichtiger, besonders der leicht verderblichen Lebensmittel, kann meistens aus der un mittelbaren Umgegend in genügendem oder nahezu ausreichen dem Maße und regelmäßig ohne den Zwang größerer Vorrats wirtschaft erfolgen. Die Verteilung bedarf einer sehr viel weniger umständlichen Behandlung. Die bei den großen Gemeinden un umgänglich nötige Kontrolle zur Vermeidung unrechtmäßiger Zu wendungen rationierter Lebensmittel wird bei den kleineren Ge meinden zum guten Teil ersetzt durch die gegenseitige Selbst kontrolle der Bürger. «Zweitens wird bedeutungsvoll sein die Lage der Stadt zu ihrem Versorgungsgebiet. Befindet sich eine Stadt in einem reichen landwirtschaftlichen Erzeugungsgebiet, ohne daß eine zweite größere Stadt sich in näherem Umkreise befindet, so genießt auch noch heute in der Zeit der öffentlichen Bewirtschaftung der wichtigsten Lebensmittel die Nahrungswirtschaft der betreffen den Stadt große Vorteile. Uralte Marktbeziehungen sichern die Zufuhr von Gemüse und Obst auf den Wochenmarkt, auf dessen Belieferung die Landleute angewiesen sind. Bezeichnend dafür ist, daß es z. B. in Hannover möglich war, bei zu hohen Preis- forderungen der Landleute auf den Wochenmarkt dadurch preis-