31 Verhältnisse wurde wie folgt erreicht: Di« Brotgetreidemehreinfuhr von etwa 1,22 Millionen Tonnen wurde durch das Ausfuhrverbot für Nahrungsmittel, das die bisherige Roggenausfuhr aufhob, durch das Verfütterungsverbot für Brotgetreide, die höhere Ausmahlung des Brotgetreides, die Brotstreckung mit Kartoffeln, später mit Gerste, die Verfütterungsbeschränkuugen für Sommergetreide und Hülsen früchte und schließlich auch für Hackfrüchte auszugleichen versucht. Die Folge dieser Maßnahmen war eine immer mehr wachsende Inanspruchnahme bisher verfütterter hochverdaulicher Stoffe für die menschliche Ernährung. Sie ging Hand in Hand mit der Aufzehrung der noch im Lande verbliebenen Futterreserven und äußerte ihre volle Wirkung daher erst etwa vom Winter 1915/16 ab. Die Sicherung . der Brot-, Nährmittel- und Kartoffelversorgung konnte somit nur auf Kosten konzentrierter und hochverdaulicher, bisher in der Tier haltung verwendeter Bodenerzeugnisse erfolgen. Die der Tierhaltung entzogenen Nährstoffe müsien, um für den Menschen brauchbar zu sein, einen mittleren Gehalt von 90 v. H. verdaulicher Nährstoffe aufweisen; die weniger verdaulichen Teile verbleiben der Tierhaltung. Infolgedessen führte die Abschließung vom Auslande nicht nur zu einer Verminderung der der Tierhaltung zur Verfügung stehenden Futter mengen, sondern sie verschlechterte gleichzeitig deren Nähr stoffgehalt und Nachwirkung. Die Abschneidung vom Auslande er weiterte dabei besonders infolge Fortfalles der eingeführten eiweiß reichen Futtermittel und der Unmöglichkeit, im Jnlande Ersatz zu schaffen, das Verhältnis zwischen den Eiwcißstoffen und den übrigen verdaulichen Nährstoffen in dem verbliebenen Futter. Versucht man die Menge der in den letzten fünf Friedensjahren der Viehhaltung zur Verfügung stehenden Kraftfuttermittel mit der zurzeit noch verfügbaren Menge zu vergleichen, und läßt man hierbei die eigentlichen Futterhackfrüchte (Runkelrüben, Futterrüben, Möhren, Wruken, sowie die Blätter dieser Früchte, ferner die Blätter von Zuckerrüben) völlig außer acht, und veranschlagt den Ausfall au Futterkartoffeln, den bei einigermaßen normaler Ernte die höheren Ansprüche des Menschen in: Gefolge haben, so ergibt sich, daß der Tierhaltung heute etwa drei Viertel der ihr früher zugeflossenen Menge hochverdanlichen Futters fehlt. Bei schlechter Kartoffelernte, wie im Jahre 1916, und völlig fehlender Zufuhr vom Auslande würde die Verminderung der verfügbaren Kraftfuttermittel noch höher zu veranschlagen sein. Der Kraftfutteraussall ist für die eigentliche Nutzviehhaltung noch größer, als die obigen Ziffern angeben. Aus dem gebliebenen