wenn eine Beeinflussung des landwirtschaftlichen Betriebes erfolgt. Der grundsätzliche Unterschied einer solchen „Beein f l u s s u n g " v o in „ P r o d u k t i o u s z w a u g " liegt darin„ da ß die volle Verantwortung für die B e t r i e b S f ü h r u n g und damit die Berufs- freudigkeit dem Besitzer selbst gelassen wird, daß diese Beeinflussung sich beschränkt, sich nicht auf die gesamte Zielsetzung des Betriebes erstreckt, sondern nur auf einzelne Teile ,und Auswirkungen. V. Lleferungszwang. Die Landwirtschaft schafft teils für ihren eigenen Bedarf, teils — und zwar in noch größerem Maße — für die Bedarfs befriedigung der nichtlandwirtschaftlichen Bevölkerung. Die Er nährung dieses letzteren großen Bevölkerungsteiles sicherzustellen ist die Aufgabe der Ernährungspolitik währen des Krieges. Die erste Seite dieser Aufgabe ist die H e r a u s z i e h u n g desjenigen Teils der landwirtschaftlichen Produktion, der nicht für die Landbevölkerung selbst erfor derlich ist, aus d e m L a n d e und die zweckmäßige Zuführung an den Verbraucher; die zweite Seite, wie wir jetzt schon sagen können, die Sorge für die möglichste Erhöhung der Produktion. Die G e f a h r e i n e r Z u r ü ck h a l t u n g ist nun aus mehr fachen Ursachen gegeben. Es ist ein ganz natürliches Gefühl im Aushungerungskrieg, daß derjenige, der Nahrungsmittel besitzt, sie festhält, auch über sein unmittelbares Bedürfnis hinaus, um sich für alle denkbaren Wechselfälle sicherzustellen. Dieses Gefühl muß für den Landwirt, der in vielen Dingen keine andere Nahrungsquelle kennt als das eigene Erzeugnis, stärker wirken als auf den Städter, der sich auf den Handel und notfalls auf den Staat zu verlassen gewohnt ist. Auch die mehrfachen Preisänderungen konnten Anlaß dazu geben, verkaufsreife Erzeugnisse zurückzuhalten, in der Hoff nung, später höhere Preise dafür zu erhalten. Es hat keinen Sinn, so urwüchsigen menschlichen Empfindungen gegenüber eine Vogelstrauß politik zu befolgen und sie zu leugnen; die ganze „Preislenkungs politik", die wir noch zu besprechen haben, rechnet mit ihnen. Es kommt noch hinzu, daß die Kriegsanforderungen, bei aller Rücksicht gegen die „Selbstversorger", doch zu einer Herabsetzung der Mengen des Friedensverbrauchs in einer Reihe von Fällen führen mußten, die natürlich deni an der Quelle sitzenden Erzeuger hinsichtlich der