tauschen Eigenschaften verschieden beanspruchen. ES gibt Pflanzen, die andauernd gebaut werden können, allerdings in unserem Klima eine Seltenheit; andere, deren der Boden bald „müde" wird. Die Hackfrüchte, also vor allem Rüben und Kartoffeln, die eine besonders gesteigerte Bodenbearbeitung während der Reifezeit verlangen, hinter lassen den Boden dafür auch in einem Zustande, der ihn für das Gedeihen der nachfolgenden Halmfrüchte besonders geeignet macht; ebenso wirkt der Wechsel zwischen Halm- und Blattfrüchten wohl tätig wegen der verschiedenen Ansprüche, die sie an die Bodenkräfte stellen. Diese Wechselwirkung der Pflanzen ist seit den ältesten Zeiten bekannt und hat zu Anbauplänen, eben den sogenannten „Fruchtfolgen" geführt, die in der Gegenwart außerordentlich ver feinert sind, und bei denen selbstverständlich zuerst die natürliche Bodenbeschaffenheit in Rechnung gestellt werden muß. Der Land wirt ist also bei einer etwa beabsichtigten Änderung der Fruchtfolgc keineswegs frei, sondern muß auf Vor- und Nachfrucht ebenso Rück sicht nehmen wie auf das, was der Boden überhaupt hergibt, und was das Vieh verlangt. In sehr vielen Fällen wird der Betrieb dadurch noch ver wickelter, daß der land- und viehwirtschaftlichen Produktion weiter verarbeitende Betriebe angegliedert sind. Diese, von denen die wichtigsten Brennerei, Brauerei, Zuckerfabrik und Molkerei sind, stehen nun wieder nicht bloß in einem rechnungs mäßigen, sondern im organischen Zusammenhang mit dem Haupt betriebe, indem ihre Rückstände (Schlempe, Melasse, Magermilch usw.) ein vortreffliches Viehfutter sind, das namentlich für Mästungs- zwecke unersetzlich ist. Umgekehrt ist die Ausnutzung der gewerb lichen Betriebe nur bei ganz darauf zugeschnittener Ausgestaltung der landwirtschaftlichen Erzeugung möglich. Es liegt nun ferner keineswegs so, daß die pflanzlichen Erzeugnisse sich glatt in „Nur futter" und „N u r n a h r u n g" teilen ließen. Einzelne Produkte, die regelmäßig als Futter verwendet werden wie Hafer und Gerste, können ebensogut der menschlichen Ernährung dienen, wie umgekehrt das Vieh auch den gemeinhin als „Brotgetreide" be zeichneten Roggen und Weizen ohne weiteres annimmt. Andere Produkte, wie z. B. die Kartoffeln, sind schon ihrer ersten Be stimmung gemäß zugleich Nahrung, Futter und Rohstoff für ge werbliche Weiterverarbeitung. Im regelmäßigen Verlauf der Dinge werden die besseren Sorten und Mengen des Roggens, der Kar toffeln usw. dem Menschen vorbehalten, und das Vieh muß sich mit dem