Haushaltungen nach dem Kriege infolge der Kriegstrauungen, das Unterbleiben jeder Bautätigkeit durch mehrere Jahre, das soziale Herabgleiten vieler Familien und endlich starke Zuwanderung in die Städte.'*) Von allen diesen Momenten wird, glaube ich, das letztere das ausschlaggebendste sein und nur von ihm wird es abhängen, ob tatsächlich eine große Woh¬ nungsnot eintritt oder nicht. Allerdings ist dies ein Faktor, der heute in keiner Weise voraus einzuschätzen ist, da er von der gesamten wirtschaftlichen Entwicklung nach dem Kriege abhängt, die ja selbst wieder für uns alle ein Buch mit sieben Siegeln ist. Es ist das weiters ein Faktor, der sich jeder Be¬ einflussung durch die Gemeindeverwaltungen entzieht; keine noch so weitgehende Vorsorge der Gemeinden würde ausrei¬ chend sein, wenn eine Zuwanderung in ganz unerhörtem Maße in die Großstädte stattfände. Das einzige, was sich schon im jetzigen Zeitpunkte tun läßt, ist die Einleitung solcher Ma߬ nahmen, welche uns wenigstens ein genaues Bild über die Gestaltung des Wohnungsmarktes und seine Entwicklung sichern. An Deutschland ist die Frage des Wohnungswesens nach dem Kriege Gegenstand eingehender Erörterung in der Literatur. Allgemeine Vorsorge für die Zeit nach dem Kriege. Auch die Negierungen haben sich dort schon geäußert und sowohl die preußische als die bayrische Regierung stehen aus dem Standpunkte, daß gegenwärtig ein Eingreifen un¬ möglich, aber die genaueste Beobachtung der Entwicklung der Dinge geboten sei. In diesem Sinne habe ich vor allem Vor- *) Von mancher Seite wird auch darauf verwiesen, daß während der Kriegs¬ zeit keine Auswanderung aus Österreich-Ungarn erfolgt ist und daß nach Frie¬ densschluß eine starke Rückwanderung aus Amerika in die Heimat zu gewär¬ tigen sei. Aus Österreich-Ungarn sind ausgewandert: im Fahre 1909 250 530 Personen ,, „ 1910 270 060 „