— 97 — meinen gemachten Erfahrungen. Nicht selten begegnet es, daß Ausländer nach Linz kommen, und mehrere Tage sich aufhalten müssen, weil bey ihren Pässen etwas ver- sehen war, wodurch sie sich genöthigt sehen, solche vor» her nach Wien zu senden, ehe sie selbst die Reise dahin fortsetzen können. Reisenden dieser Art wird es hoffent« lich nicht unangenehm feyn, daß ich sie auf die Vorzug- lichften Sehenswürdigkeiten in nicht weiter Ferne auf- merksam mache, um mit Besichtigung derselben ihr« Zeit angenehmer hinzubringen, als es außerdem in Linz bey allen seinen Reitzen in der Nähe möglich ist. »> St. Florian. Ich spreche von diesen, berühmten Stifte, ob es schon von Linz nicht so weit entfernt ist, als einige Orte, die ich im vorigen Abschnitte aufführte, deßhalb in dem gegenwärtigen, weil es, nebst den meisten hier vorkommenden, in dem Traunviertel liegt. Gute Fuß- gänger machen in zwey Stunden den Weg, welcher von Ebelsberg durch ein enges Thal über den Schillen- berg nach Florian führt; in einem Wagen braucht man aber nicht weniger Zeit, besonders wenn man, den etwas unbequemen geraden Weg zu vermeiden, auf der Landstraße bis nach dem Dorfe Asten fährt. Auf jedem Wege erblickt man Tillysburg, ein schönes, an den vier Ecken mit Thürmen versehenes Schloß, wel- ches der bekannte General Tilly erbaute. Jetzt ist es, nebst der dazu gehörigen Herrschaft, ein Eigenthum des Stiftes, welches in einer fruchtbaren und schönen Gegend, auf einem angenehmen Hügel liegt, und nach verschiedenen Richtungen hin eine ziemlich weite Aus- ficht hat. Die Gebäude, obschon nicht von dem großen Umfange, als die zu Kremsmünster, übertreffen diese an Regelmäßigkeit und Schönheit, und sind durchgän» 5