und der hoch würdigste Hausherr ermangelt niemals, mit dem gläubigen Volke von Station zu Station zu gehen. II. »Die Kirche ist die Säule und Grundfeste der Wahrheit,« lehrt der Apostel (i. Tim. 3, 15). Die Wahrheit aber will erkannt und erforscht sein, und das geschieht durch die Wis se lischaft. »Die Lippen des Priesters sollen die Wissenschaft bewahren, und das Gesetz soll man holen aus seinem Munde, denn ein Engel des Herrn der Heerschaaren ist er« (Malach. 2, 7). Es war unserem hochwürdigsten Abte nicht gegönnt, sich persönlich auf längere Zeit mit wissenschaftlichen Forschungen zu beschäftigen. Nur einige Semester lehrte er, wie schon erwähnt, Alten Bund und hebräische Sprache im theologischen Hausstudium. Frühzeitig ward er in den Strom des praktischen Lebens hineingetrieben, und dieses nahm seine ganze Kraft und Zeit vollständig in Anspruch. Dennoch war die Förderung wissenschaft¬ lichen Strebens eine seiner ersten und vorzüglichsten Sorgen. Kaiser Franz I. hat mit a. h. Entschliessung vom 25. Februar 1803 dem Stifte Hohenfurt die Verpflich¬ tung auf erlegt, für die Besetzung der Lehrkanzeln an der damals errichteten philosophischen Lehranstalt zu Budweis aus eigenen Mitteln zu sorgen. Es waren dieser Lehrkanzeln Anfangs drei, später fünf, welche bald mit Kapitularen von Hohenfurt besetzt wurden. Seitdem diese Lehranstalt 1849 mit dem Gymnasium vereiniget wurde, docirten die Professoren des Stiftes an diesem. Es stand nun im Jahre 1871 unserem hochwürdigsten Abte frei, diese Verpflichtung, fünf Professoren an das Budweiser Obergymnasium zu stellen, abzulösen. Er hat 34