34 ergeben sich einige Schwierigkeiten (Eingang, Arbeitsraum), die nicht über Nacht behoben werden können. Gestattet ein günstiger Personalstand die höchst wünschens werte Anstellung eines sachlich geschulten Archivars, so wird eine Neubelebung des geschichtlichen Sinnes und des wissenschaftlichen Strebens zu begrüßen sein. 1V. Tätigkeit für das allgemeine Wohl, soziales und karitatives Wirke«. 1. Für die Gemeinde. Das Stift stellte der Gemeinde einen Kanzleiranm bei, anfänglich im Stifte selbst, seit Erbauung des Beamtenhauses in diesem. Mitglieder des Hauses und Beamte desselben hatten Vertrauensstellen in der Gemeinde inne, ja Kämmerer Gustav Bergmeister bekleidete in der alten Aera durch zehn Jahre zur allgemeinen Zufriedenheit das Amt eines Bürgermeisters. Seit 1850 stellt das Stift der Gemeinde Feuerspritze und Bespannung und seit unvordenklichen Zeiten den Kirchenbesuchern die Torstube als Wärmeraum zur Verfügung. Auch sei daran erinnert, was das Stift für die Stiftsschule und die Kinderbewahranstalt leistet. Das Einvernehmen mit der Gemeinde muß ein sehr gutes genannt werden, der weitaus überwiegende Teil der Gemeinde mitglieder erkennt das wohltätige Wirken des Stiftes dankbar und rückhaltlos an. 2. Für die weitere Umgebung. Das Stift war seit jeher bestrebt, seine etwas abgelegene Umgebung dem Verkehre näher zu bringen. Wie es in einern früheren Jahrhunderte den Verkehrsweg der Linz-Krummauer Reichsstraße anzog, setzte es auch im letzten Jahrhunderte seinen Einfluß ein, um bessere Ver kehrswege zu ertrugen. Es sei an die Verbindungsstraße zur Donau nach Ober mühl, an die Umlegung der Reichsstraße nach Rohrbach, der Bezirksstraße nach Haslach erinnert. Und als nach langen Bemühungen endlich auch das Mühl viertel eine Eisenbahn erhielt (1888), war es wieder das Stift, welches das Projekt nach Kräften unterstützte. Ein Mitglied des Hauses, Professor Dr. Siegmund Lutz, war auch im Aktionskomitee und in der Direktion tätig. Das Stift hat auch ganz aus Eigenem die Trassierungsauslagen für den Ausbau der Mühllreisbahn bis Schwarzenberg bestritten (1903) und hat die Errichtung der so notwendigen Verladestelle bei der Krennbrücke in die Hand genommen. 3. Für Land und Reich. Abt Adolf versah in Landesdiensten die Stelle eines ständischen Mitgliedes, Ausschußrates und Verordneten. Abt Dominik nahm durch volle 30 Jahre an den Arbeiten im landschaftlichen Ständekollegium und im Landtage teil. Als Präsident des vereinigten Landeskollegiums begrüßte er am 21. April 1854 die Allerhöchste Braut, weiland Ihre Majestät Kaiserin Elisabeth in Passau und geleitete sie nach Linz und Wien, wo er auch der Trauung in der Augustinerkirche beiwohnte. Am 3. März 1861 wurde er vom Großgrund besitze zum Abgeordneten für den Landtag gewählt, am 31. März desselben