l8 am Südabhange des Böhmerwaldes um Aigen und Ulrichsberg. Au der Grün dung von Panidorf und Grünwald (vulZo Panihaus) war ein Kanzleischreiber des Stiftes, namens Josef Pany, beteiligt. Zur Zeit der Gründung und noch einige Jahrzehnte darnach, so lange die Leinenweberei als Hausindustrie blühte, mochten diese Zweigwirtschaften lebensfähig sein, jetzt sind sie es leider nicht mehr, wenn sich mit ihnen nicht ein Handwerksbetrieb verbinden läßt. So entstand Uebervölkerung nnd Verarmung (Pauperismus). Die Häusler müssen im Sommer als Maurer oder Zimmerleute in die Städte gehen, als Torfstecher und Bergwerksarbeiter ihr Brot im Ausland (Rosenheim in Bayern und Rheinprovinz) suchen, gewiß in sozialer Beziehung kein gesunder Zustand. Der Grund zu dieser verunglückten Kolonisation wurde im Anfange des 19. Jahrhunderts gelegt und auch das Stift wirkte hiezu mit, indem es allzuleicht und allzuviel Waldboden an die Landwirtschaft abtrat. Dies geschah vielfach an Lagen, die von der Natur selbst für den Forstbetrieb allein bestimmt sind und auch für denselben hätte reserviert bleiben sollen. Begreiflich und entschuldbar ist aber die Handlungsweise des Stiftes angesichts des niedrigen Standes der Waldrente gegenüber dem Ertrage der Landwirtschaft. Die freilich auch bescheidenen Ein nahmen aus dem Oekonomiegrunde waren immerhin noch höher als die aus den: Gehölze. Etwas bessere Preise wurden für Bind- und Lichtholz erzielt. Stamm holz wurde noch nicht nach Kubikmaß verkauft, sondern nur nach dem Standorte, der Beschaffenheit und Größe der Stämme. Im Jahre 1817 wurden inr ganzen Stiftsbesitze nur 287 harte und 377 Weiche Stämme verkauft. Bloch holzausschneiden war unbekannt. Die gesamten Einnahmen des Stiftes aus dem Walde betrugen nur 3288 sl. C.-M. Nutzholz war noch kein Handelsartikel, der Verkauf erfolgte nur in der nächsten Nachbarschaft des Standortes. Hingegen ging Brennholz schon seit längerer Zeit in die Ferne. Es bestand ja schon der fürstlich Schwarzenbergische Schwemmkanal, der eine bedeutende Strecke lang durch die Stiftsforste führte, es bestand auch schon die Trift auf der Mühl und ihren Seitenbächen, auch gab es einen Holzplatz beim Stifte, der aber nicht dem Ver kaufe des Schwemmholzes, sondern nur der Aufstellung des Brennholzes für den Stiftsbedarf diente. Reviere bestanden in Oberhaag, wo ein „Oberjäger" angestellt war, welcher allmonatlich die übrigen Reviere zu bereisen hatte, ferner in Schwarzenberg, Holzschlag, Angerhäuser, Schlägl und Haslach. Die Besoldung des Oberjägers betrug jährlich 30 sl., die der anderen Jäger entsprechend weniger. Der Taglohn der Schwemmarbeiter belief sich auf 20 bis 30 Kreuzer. Die stärksten Käufer des Brennholzes in der Umgebung waren die Glashüttenpächter zu Schwarzen berg und Sonnenwald. Deputatholz erhielten neben den Forstleuten die Schulmeister von Schwar zenberg, Ulrichsberg, Aigen und St. Oswald. Ein schweres Hindernis der wirtschaftlichen Ausnutzung der Stiftsforste bildete die sogenannte Kr ummauer-Schwemme. Sie beförderte zwar das im