17 die Schwestern, sieben an der Zahl, nnd leiten, von dort aus beide Kinderbewahr anstalten und Industrieschulen und zwei Schulklassen zu Schlägl. Die Aigener Anstalt wird durchschnittlich von 70, die Schlägler von 50 Kindern besucht. Drei Schwestern werden durch die Milabersky-Stistung erhalten, die übrigen durch das Stift, welches außer dem Wohnhause auch alle übrigen Erfordernisse für die Schwestern beistellt. 4. Forstwirtschaft. In keinem Wirtschaftszweige des Stiftes dürfte der Umschwung im letzten Jahrhunderte so gewaltig gewesen sein als im Forstwesen. Vergegenwärtigen wir uns die forstwirtschaftliche Lage des Stiftes vor hundert Jahren. Der Wald in der Nähe des Stiftes war größer als jetzt. Noch um 1800 betrug z. B. die Waldfläche an der Stelle, wo sich jetzt die Wieshäusel befinden, 800 Joch, jetzt sind als karge Reste das Herrenholz und der Fuchsberg im Stifts besitze geblieben und so ist das Stift in seiner näheren Umgebung ohne größeren Waldbesitz, was sich besonders bei Bränden bitter rächen kann. Aus gedehnter waren die Forste besonders um Schwarzenberg und Holzschlag; letzteres bestand aber als Ortschaft noch gar nicht. Der Wald war damals dichter, jungfräulicher, einem Urwalde nahestehend, urwüchsige Bestände gab es besonders in den höheren Lagen bei Schwarzenberg, in Holzschlag und Sonnenwald; wurde doch erst 1837 durch den Stiftsherrn Gregor Hain in: Schwarzenberger Revier der letzte Bär unseres Landes erlegt. Der Wildstand mag groß gewesen sein, die Wildlieferung aber an das Stift war wider Erwarten zeitweilig klein. So weist eine Schußliste der Zwanzigerjahre nur 30 Rehe, 7 Füchse, 85 Hasen, 6 Auerhähne und 21 Rebhühner aus. Der primitive Zustand der Feuerwaffen und die große Zahl von Raubschützen und Ranbwild scheint die Schuld zu tragen, daß so wenig eingeliefert wurde. Die Holznutzung stand noch auf einer sehr niedrigen Stufe. Bezeichnend ist, daß das Stift bei Rodungen und Besitzwechsel das Jagdrecht höher einschätzte als den Forst. Wenn man auch nicht mehr ganze Waldstrecken unentgeltlich weg gab, wie am Ende des 18. Jahrhunderts an die Dörfer Pfaffetschlag und Freun- dorf, so war man doch gerne bereit, um lächerlich niedrige Beträge Waldboden an die Landwirtschaft zu verkaufen. So wurde noch in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts von: Bauer Winkler zu Winkel dem Stifte eine Waldwiese in Oberhaag um einen Silberzwanziger abgekauft, für welche das Stift beim Rückkauf in den achtziger Jahren 400 fl. zahlen mußte. Den billigen Preis des Waldbodens machten sich auch die Leute der Umgebung zunutze und legten, wo nur ein Bächlein rann oder sich hinleiten ließ, Waldwiesen an oder errichteten Häuschen. So entstanden Oberschwarzenberg (hier wirkte auch die Glas- und Papierindustrie mit), Schönberg, Pauidorf und die vielen Kleinhäusel