235 nen Linien. Wenn er aber beides ist, wenn seine Formen aus den Gemeinplätzen, die man in allen Landschaften findet, in das Edle gehen, so wirkt er mit einem Zauber, der dem Figuren- zeichner nicht in so hohem Maße zu Gebote steht. Freilich hat der letztere dafür wieder etwas anderes, was Menschen heftig an sich zieht, die menschliche Handlung seiner Gestalten. Wie sehr ein tiefes Streben nach Schönheit der Zeichnung im Land schaftlichen sich lohnt, zeigt Claude Lorrain, obwohl ich ihn von einer Art idyllischer und schäferlicher Manier nicht ganz frei sprechen möchte. Aber ruhige Größe und Würde liegt in allen seinen Liniengebilden. So sehr Ihre landschaftlichen Körper von dem Gewöhnlichen und Hausbackenen sich hervorheben, ja so phantasiereich sie meistens sind, so sind sie doch noch nach meiner Meinung Ihrer Farbengebung nicht ebenbürtig An Louise Freifrau von Eichendorff Linz, 30. Dezember 1859 Europa steht in dem Augenblicke in einer höchst gefähr lichen Lage. Der Kaiser von Frankreich hat das bestehende Recht in Europa für nichtig erklärt, er hat es vielleicht zu seiner Er haltung getan. Er beginnt, sich als Herr von Europa zu be nehmen. Solange er Kaiser ist, besteht die Drohung äußerster Gefahr. Nach dem, was er getan hat, ist kein Land sicher vor Angriff. Er will Kaiser bleiben und wird das Äußerste versu chen, Macht und Herrlichkeit in seiner Person zu vereinigen, damit er in Frankreich fest stehe; er wird vor nichts zurückwei-