169 bei der Leichtigkeit der jetzigen Verkehrsmittel doch nicht gerne. Indessen freue ich mich schon außerordentlich auf meine jetzige kleine Reise; denn seit fünf Jahren bin ich kaum irgendwo ge wesen, nicht einmal in Wien. Es tut mir bitter not, daß ich wieder andere Menschen und neue Landschaften sehe. Ich werde von hier mit dem Wagen, den wir zum Rosenberger hatten, nach Graz fahren, die Reise ist für die Frau und mich, und wahrscheinlich geht auch Julie mit, billiger als über Wien mit Dampfschiff und Eisenbahn, da ich für den Wagen weiter nichts zu entrichten habe als täglich sechs Gulden und die Mauten. Ich habe Graz noch nicht gesehen. Von dort will ich über Marburg nach Klagenfurt fahren. Ich freue mich auf den Kreis meiner dortigen Verwandten, die sich briesiich schon als so edle und gebildete Menschen angekündigt haben. Von Kla genfurt aus hätte ich ein Gelüsten, das mich kaum ruhen läßt - nicht etwa das Meer zu sehen: denn wäre man einmal in Triest, so lockte das nahe Venedig wieder; das muß ich auch auf ein andermal lassen -, nein, sondern den Großglockner zu besuchen, den ich seit meinen jungen Studententagen nicht gesehen habe, und den ich jetzt wohl mit andern Augen anschauen würde. Von Klagenfurt hieher wird das etwa ein Umweg von höchstens zwei Tagen sein. Ich möchte noch einmal meine Augen in die schönen Eisfelder des Pasterzegletschers versenken und die schö ne weiße Nadel des Glöckners von Heiligenblut aus anblicken. Höherer Umgang tut uns sehr not. Wie wäre es, wenn wir miteinander ein paar Tage in Graz zubrächten? Wenn Sie mit mir zum Pasterzeneis stiegen? Eie könnten dann von