*39 ich auch zu jener Liebe nicht mehr zurückkehren kann, mit der ich einst alle Menschen, selbst die geringsten, umfaßte, so steht doch manches Herz da, das es gut meint; es steht mancher Charak ter da, der ausgehalten hat, und mancher Mensch, der rüstig zum Baue des Großen den Arm hebt, und an diese muß man um so wärmer die Seele wenden, die man nicht mehr dem All geben kann. Es ist möglich, daß in mir viele Blumen getötet wurden, es ist aber auch möglich, daß sie vielleicht gar nie da waren. Von ein paar Seiten sind mir liebe Briefe zugekom men, die mich aufgerichtet haben. Könnte ich den Umgang meiner Freunde und so manches bedeutenden Mannes, beson ders des edlen Grillparzer, genießen, so dürfte vielleicht man ches kleine Schöne sprießen, obwohl nicht jenes Große und Be geisternde, mit dem ich mich einst im Übermute trug, und das wohl nur eine fata morgana gewesen ist An Frau Antonie Arneth 22. Januar 1853 Wenn ein Herz, das nur immer das Gute will, Freund schaft verdient, verdiene ich sie, sonst habe ich nichts, worauf ich mir etwas zugute tun könnte. Wenn manches Wort von mir in guten Menschen gute Gefühle anregte, so ist das eben nur die Folge des guten Herzens, das in den Worten liegen mag; Kunst oder poetische Größe wird wenig vorhanden sein. Wie es aber auch sei, das kann ich jedem Menschen, der mit mir ähnlich fühlt, und mir ein wenig gut ist, mit Gewißheit