25 Ruine am Berge, die tu das Thal herschaut, däucht es mir ja, als ob dir der Vorzeit graut! Ganzes Bild, das meinen Augen sich erschließt: sei mir recht innig, herzinnig gegrüßt! Der Gottesacker. Fast am Fuße dos hohen Martorborges *) ist ein mit Mauern eingefriedeter Raum, mo unsere theuren Dahingeschiedenen ihren letzten Todesschlumrner schlafen, der „Friedhof." Er existirt seit dem I. 1857 und wird seit Mai 1858 zu seinem Zwecke benützt; früher wurden die Leichen um die Kirche herum „der Kirchhof" bestattet. Der erste Todte, der hier beigesetzt wurde, war .ein fiinfjähriges Kind. Wir finden hier einige sehenslverthe Grabmonumente. Än dem Hrake meiner Mutter. (Herbst 1867.) So ruhst du hier in dunkler Kammer, o meine theure, theure Mutter und nicht gegönnt war's mir dem Sohne, zu schließen dir dein sterbend Auge, geleiten dich am letzten Wege, zu beten dir den Ruhesegen? So feiert ein Weihbronn diese Thränen, die auf das Grab jetzt fallen, mein Herzensdank ein Weihrauch, der auf zum Himmel steige, aus dem dein schützend Mutterauge mich leite durch die Lebenspfade. Der Steinbüchl. Aus den in westlicher Richtung des Hohenmarterberges zur Moldau abfallenden Feldflächen schab sich ein Felsenhügel empor, auf dem sich eine Gesellschaft von jungen Tannen, Fichten, Föhren, Bir ken und allerlei Gesträuch zusammengefunden, um mit schattigem Grün den rauhen Felsen zu decken, daß nicht etwa ein Riß bemerk bar würde in dem smaragdenen Gewände, mit welchem die Mutter Natur diese Gegend bekleidete. Diesen pittoresken Hain wählten sich die hiesigen „Scheiben schützen" in den dreißiger und ersten vierziger Jähren zu ihren . *) Seitwärts eines kleinen Hüttchens, welches die Quelle deckt, die ihr frisches Gebirgskriflall in Holzröhren auf den friedberger Marktplatz sendet, um hier tausende von Kehlen zu netzen.