Die Gstafrwaner im Weltkriege 1914—1918. Don Generalmajor a. D. v. Lettow-Dorbeck, damals Kommandeur der Schuhtruppe für Deutsch-Dstafrißa. OU dem großen Geschehen des Weltkrieges nahm der Kolonial* <0 kämpf eine untergeordnete Stelle ein; verhältnismäßig nebensäch¬ lich, klein. Aber doch durfte die Kolonie nicht die Hände in den Schoß legen und zusehen. Es galt, der Heimat Entlastung zu bringen, und wenn es auch nur ivcnig sein konnte; bei gleichen Kräften bringt das geringste Zllchr die Entscheidung. Diesem Hauptziel galt cs alle Be¬ strebungen unterzuordnen, nur dautt kam Folgerichtigkeit in das Denken und Klarheit in die Kriegshandlungen. Nur dann war stetige Energie und ein gesunder Schwung der Geister möglich. Weltkriege war die Kolonie nicht Selbstzweck. Abgeschnitten von der Heimat, ganz auf sich selbst gestellt, hat die kleine Schuhtruppe von etwas über 2000 schwarzen Soldaten, unterstützt durch eine gleich starke Polizeitruppe, den Kampf aufge¬ nommen. Durch Einziehungen und Einstellung von Rekruten hat sie einen Höchststand von ^000 Soldaten erreicht. Es gelang ihr, nach und nach 500 000 feindliche Soldaten in Gstafrika zu fesseln, die von mehr als l^O Generalen geführt wurden. In dem unateichen Kampfe war es nicht möglich, das Schutzgebiet dauernd zu 'halten; nach 51/4 Jahren trat die Lruppe, auf 2000 Soldaten zusammenge¬ schmolzen, auf portugiesisches Gebiet über, tun bis zum Schluß ab¬ wechselnd auf portugiesischem, deutschem und schließlich englischem Gebiet weiter zu fechten. Die Nachricht vom Waffenstillstand traf sie, noch *50 Europäer und *200 Askari stark, voll gefechtsfähig, gut versorgt und bewaffnet im Felde. Die Beute vom Feinde hatte ihr Waffen, Munition und allen Kriegsbedarf liefern müssen. Damals stand ihr der Feind Hundert gegen Einen gegenüber. Aber die deutsche Schutztruppe wußte, daß' sie noch lange würde kämpfen sönnen, sie brauchte und wollte sich nicht ergeben. Erst der Zusam¬ menbruch der Heimat zwang sie, die Waffen niederzulegen. Ausbildung ttttd Geist der Truppe wuchset mit dem Fortschritt der Kriegshandlung. Einige Beispiele aus dem ersten Teile des Krieges mögen dies erläutern. Über ein Jahr schon wurde in Gstafrika gefochten. Alle Der suche des Feindes, in das deutsche Gebiet einzudringen, waren blutig ad-