28 mittekmengen Rücklagen bilden sollten. In der Tat ließ sich nicht verkennen, daß es für die Kommunalverbände, insbesondere die großen Städte, eine wesentliche Erleichterung der Durchführung der ihnen überwiesenen Aufgaben bedeutet, wenn die Abgabe der zur Unterverteilung bestimmten Lebensmittelmsngen aus Lager beständen erfolgen kann. Die Gesichtspunkte, die für ein der artiges Verfahren sprechen, traten insbesondere auch dann in die Erscheinung, wenn infolge von Verkehrsschwierigkeiten mit regel mäßigen Zufuhren nicht zu rechnen war und die Anlieferungen starken Schwankungen ausgesetzt blieben. Nach Lage der Verhältnisse war die Reichsverteilungsstelle für Nährmittel und Eier im Wirtschaftsjahre 1916/17 nicht imstande, die Kommunalverbände oder die Bezirkszentralen gleichmäßig, ohne zeitliche Stockungen in der Anlieferung mit Nähr mitteln, zu beliefern, da die Produktion, in erster Linie infolge starker Störungen in der Kohlenzufuhr und in der Wagen gestellung, den Anforderungen des Verteilungsplans nicht nach zukommen vermochte. Beim Stande der allgemeinen Ernährungs- Politik jm Sommer 1917 erschien es auch nicht angezeigt, den Kommunalverbänden zu empfehlen, aus den zur Unterverteilung Überlassenen Nährmittelmengen besondere Rücklagen und Ein sparungen zu machen. Keinesfalls konnte zu diesem Zwecke eine Bevorzugung einzelner Kommunalverbände bei der Zuweisung von Nährmitteln stattfinden. Auf der anderen Seite ging dis Reichsverteilungsstells davon ans, daß etwa vorgenommene Ein sparungen und Rücklagen aus den laufend überwiesenen Mengen dem einsparenden Kommunalverbande belassen bleiben. Dabei schien selbstverständliche Voraussetzung, daß der betreffende Kommunalverband die eingesparten Mengen zu einem späteren Zeitpunkte auch tatsächlich zur Versorgung seiner Bevölkerung und nicht etwa zum Handel mit verkehrsfreier Ware verwendet. War es auch mit Rücksicht auf die Schwierigkeiten in der Beschaffung der vorhandenen Rohstoffe, Mangel an geschultem Personal, Überlastung der Betriebe und der Unmöglich keit, notwendige Produktionssteigerungen in dem erforderlichen Maße durchzuführen, zunächst nicht möglich, das Soll der Monats- Verteilung immer rechtzeitig abgeliefert zu erhalten, so haben sich doch im Lause der Tätigkeit der Reichsverteilungsstelle die Bet-