8 n a ch a n d e r e n in ehlhaltigen N a hrungs m ittelr! zur Folge. Nun kam es der kriegswirtschaftlichen Entwicklung sehr zunutze, daß infolge der großen Friedensausfuhr sich -eine sehr lei stu n g s f ä h i ge I nd u st r i e entwickelt hatte, die im allge meinen in der Lage war, die -durch die Kriegsverhältnisse gesteiger ten Anforderungen zu bewältigen oder sich durch Ausnutzung und Vergrößerung ihrer Betriebe anzupassen. Gerade in der letzten Zeit vor dem Kriege hatte sich auch die neue Technik des Vertriebes von Nährmitteln und fertigen Suppen in festen Packungen bekannter großer Fabriken — nach -dem Vorbilde der aus dem Auslande kommenden Mais- und Hafererzeugnisse — verbreitet, sodaß der entsprechenden Anpassung der Volksernährung an die Kriegsver hältnisse der Boden bereitet war. Die Gesamtmenge, die an einzelnen Nährmitteln her gestellt wurde, hat sich gegenüber dem Gesamtfriedensverbrauch durch den gesteigerten Bedarf des Heeres und der Heimat wesent lich -erhöht. Dr. K u czinski (Volksernährung im Kriege, Vor träge, Berlin 1916), schützt den täglichen Verbrauch in den letzten Friedensjahren auf 40 Gramm Getreide-erzeugnisse (Graupen, Grieß, Getreidestärke, Grütze, Flocken) auf den Kopf der Bevölke rung, neben 210 Gramm Roggenmehl und 176 Gramm Weizenmehl. Nach der Berechnung von Professor Warmbold *) standen tm Durchschnitt des letzten Friedensjahrfünftes an Graupen, Grieß, Grütze, Gersten- und Hafermehl dem deutschen Verbrauche jährlich 860 000 Tonnen zur Verfügung, abgesehen von den erheblichen Mengen des zum Kochen benutzten Weizenmehls. Ein Drittel dieses Friedensbedarfs ist nach ihm auf Weizen- fabrikate, zwei Drittel sind auf Erzeugnisse aus Gerste und Hafer zu rechnen. Warmbold schätzt, daß diese Nährmittelmenge im Anfang des Krieges eher ab- als zugenommen habe, daß sie aber im dritten Kriegsjahve um die Hälfte, also -aus rund 1200 000 Tonnen — Versorgte und Selbstversorger zusammengerechnet — gestiegen sein könne. Die Zusammensetzung der Nährmittelver sorgung erfuhr je nach dem Ausfall der Brotgetreide- und Futter getreideernte im Laufe des Kriegs wiederholt einschneidende Änderungen. *) «Futtergeireide im Kriege", Heft 4 dieser Sammlung, Berlin 1916. 1»