Rb. Salomon Pollak Rb. Dr. Adolf Posnanski Rb. Prof. Dr. Emil Hof mann vollzogen: Abraham Grünfeld, Krb. in Jicin, Markus Goldmann und Jakob Zeckendorf in Litten. Der erste Rabbiner in R. war Salonion Pollak. Geb. im J. 1811 zu Leipnik, war er Direktor der jüd. Muster- hauptschule in Wag-Ujhely. Er ward 1869 nach R. als Religionslehrer berufen, legte dann die Rabbinats- priifung ab und erhielt vom Kreisrabbiner Haller die Approbation. Hierauf wurde er im J. 1877 von der Gemeinde als Rabbiner bestellt und als solcher von der Statthalterei bestätigt. Er bekleidete sein Amt bis 1889 und starb im Ruhestande am 5. Juni 1895 im Alter von 84 Jahren. Um das erledigte Amt meldeten sich 14 Bewerber. In die engere Wahl kamen Dr. Sieg¬ mund F e s s 1 e r, Rabb. in Landsberg a. W., später in Halle a. S., und Dr. Adolf Posnanski. Die Wahl fiel auf den letzteren. Aus Rußland gebürtig, trieb er bis zum 18. Lebensjahre talmudische Studien, studierte dann in Paris und Breslau Theologie und Philosophie. Die Rabbinatsautorisation erhielt er am jüd. theolog. Seminar in Breslau. Verfasser des exegetischen Wer¬ kes „Siloh", amtierte er in R. 3 Jahre, von 1889 bis 1891, ging dann als Rabbiner nach Pilsen und wurde etwa ein Jahrzehnt später Religionslehrer am Gymna¬ sium in Wien, wo er am 8. Oktober 1920 im 68. Lebens¬ jahre starb und in einem Ehrengrabe bestattet wurde. Nach ihm versah interimistisch ein halbes Jahr das Rabbinat der Rabbinatskandidat Dr. Julius Reach, später Rabb. in Raudnitz, Gaya, Prag, während nach seinem Abgang den Religionsunterricht an den Mittel¬ schulen Dr. Mor. Grünwald, Rabb. in Jungbunzlau er¬ teilte. Um die ausgeschriebene Stelle liefen 29 Bewer¬ bungen ein. Fünf Bewerber hielten Probepredigten. Gewählt wurde Dr. Emil Hofmann, der seit 1892 Rabbiner in R. ist. Die Verwaltung. Der Kultusgemeindevorstand bestand erst aus 5, dann aus 7 und dann bis zum J. 1896 aus 12 Mitglie¬ dern. Ein wichtiges Organ der Gemeindeverwaltung war bis zu diesem Jahre die Generalversammlung. Diese wählte den Rabbiner, Kantor und Lehrer, sowie auch den Vorstand, und war für alle Gemeindeange- legeiiheiten das entscheidende Forum. Auch konnte sich in der Generalversammlung jedes Gemeindemit¬ glied offen und rückhaltlos aussprechen. Und wenn auch manchmal die Geister heftig aufeinander stie¬ ßen, blieb doch das Interesse an der Gemeinde durch diese Einrichtung wach. Im J. 1896 wurden als bera¬ tende und beschlußfassende Organe der K. G. ein aus 14 Mitgliedern bestehender Kultusgemeindevorstand und ein verstärkter Kultusgemeindevorstand gebildet. Dieser besteht aus den Mitgliedern des engen Vor- Siegmund Liebitzky Heinrich Langstein Dr. Wilhelm Dr. Wilhelm Fleischer Dr. Standes und aus einer ebenso großen Anzahl (also 14) von Vertrauensmännern, als der Kultusgemeindevor stand Mitglieder zählt. Eduard Soyka, Jos. Lazansky und Jos. Pollak gehörten über 35 J. dem Gemeinde¬ vorstande an. Reichenberg 33