— 13 — Garsten gegründet. Dabei wurde Steyr als urbs bezeichnet, welches Wort eine Stadt (im heutigen Sinne) bedeuten soll. Das ist aber eine für jene Zeit unrichtige Auffassung; urbs, eivitas, oppidum können anstandslos durch Burg oder auch durch Gemeinde übersetzt werden. Ottokar Vf., 1088—1122, Markgraf von Steyr, d. i. Graf der Steiermark, ferner Graf des Traungaus, Eigenthümer der Herrschaft Steyr, u. s. w., war mit Elisabeth, einer Schwester Leopolds III. (IV.) des Heiligen von Österreich verheiratet. Von ihrem Sohne Leopold dem Starken und von Sophia von Baiern stammte Ottokar VII. (1129 —1164), welcher Kunigunde von Vohburg ehelichte. Er kam, jedoch nur im Traungau, unter die österreichischen Babenberger, welche von 1139 bis 1156 auch in Baiern, und zwar hier als Herzoge geboten. Nachdem seine Vorfahren ihr Gebiet wachsen gesehen hatten, erwarb auch noch er ausgedehnte Gebiete, zuletzt die Schlösser, Güter und Leute, welche zur Grafschaft Pütteu gehörten. Im Jahre 1156 verlor der Babenberger Heinrich Jasomir- gott Baiern, also auch die Herzogsgewalt über den Traungau. Er erhielt dafür seine (baierische) Mark Österreich als Herzog¬ thum Österreich. Es ist aber nur die Angabe eines unechten Schriftstückes, daß das neue Herzogthnm um einen Landstrich ob der Enns vergrößert worden war. Wirklich war nirgends etwas zu der Mark gegeben worden. Wer die Behauptung einer Vergrößerung Österreichs nicht aufgeben will, der hat daher seinen Blick auf die Gegenden an der Leitha und March zu wenden, welche 1043 von Ungarn weggetrennt worden waren. (Das ist meine Ansicht.) Ottokar VIII., 1164—1192, erlebte die Erhebung seiner Lande zum Herzogthume Steyr. Im Jahre 1180 entsetzte näm¬ lich der Kaiser den baierischen Herzog Heinrich den Löwen, und Baiern wurde an Otto von Wittelsbach verliehen. Zuvor aber war es durch Bildung des Herzogthums Steiermark um den Traungau geschwächt worden. Die übrigen Gebiete des dama¬ ligen Herzogthums Steyr wurden vom Herzogthume Kärnten losgelöst und von nun an markherzoglich regiert, während der